Fassade eines Kaufhauses von Peek & Cloppenburg
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Fassade eines Kaufhauses von Peek & Cloppenburg

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Peek & Cloppenburg beantragt Schutzschirm-Insolvenzverfahren

Die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg hat ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt. Über 6.000 Beschäftigte in 67 Filialen sind von der Maßnahme betroffen. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden.

Nachdem die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg mit 67 Filialen in Deutschland ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt hat, erhalten die mehr als 6.000 Beschäftigten für die Monate März, April und Mai Insolvenzgeld. Ihre Löhne werden in dieser Zeit von der Agentur für Arbeit übernommen.

Sanierungsmaßnahmen bleiben in Unternehmensverantwortung

Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe das Schutzschirmverfahren gestartet, "um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen", erklärte das Unternehmen. Mit dem Schutzschirm werde das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen. Die Leitung des Unternehmens bleibe in den Händen der Geschäftsführung.

Das Verfahren kostet auch Arbeitsplätze

Geschäftsführer Thomas Freude sagte der "Wirtschaftswoche", im Laufe des Verfahrens "werden auch Arbeitsplätze wegfallen müssen". Klar sei, "dass wir uns in der Zentrale all jene Hierarchieebenen und Bereiche genau anschauen werden, in denen die Kosten in den vergangenen Jahren überproportional gewachsen sind". Zurzeit seien dort rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. "Das ist eine Größe, die nicht zum Geschäftsvolumen passt", sagte Freude dem Blatt weiter.

30 Prozent Umsatzverlust während der Pandemie

Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe in der Corona-Zeit 30 Prozent Umsatz verloren und gleichzeitig viele Stellen in administrativen Bereichen geschaffen. "Das sind Einbußen, die wir nicht so einfach wegstecken können", betonte der Geschäftsführer. Nach dem Ende der Corona-Auflagen sei die Erholung "nicht so stark wie erhofft" ausgefallen, und "auch das vergangene Geschäftsjahr lief für uns nicht besonders erfolgreich".

"Filialen weiter das Fundament, keine betriebsbedingten Kündigungen"

Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die die Filialen besuchen, liege weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Zudem müssten viele Kunden wegen der hohen Inflation derzeit sparen. Hinzu kommen laut Freude Verluste im Onlinegeschäft. "Die Erwartungen an das Onlinegeschäft haben sich für uns nicht ansatzweise erfüllt", sagte der Geschäftsführer der "Wirtschaftswoche". Er kündigte an, dass es jetzt "in die Richtung: Store first statt Online first" gehe. Die Filialen seien weiter das Fundament des Geschäfts. "Stand heute wollen wir alle Stores weiterbetreiben und dort auch auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten."

Mit Informationen der dpa

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