Er wäre „extrem erschüttert“, sollte in seinem Namen ein Investment getätigt worden sein, das „alles andere als vorbildlich“ ist – das erklärte Bono in einer öffentlichen Stellungnahme. Ihm sei versichert worden, dass das betreffende Unternehmen seinen steuerlichen Verpflichtungen vollständig nachkomme, so der Frontmann der irischen Rockband U2. Aus den „Paradise Papers“ geht hervor, dass Bono über Firmen auf Malta bzw. der Kanalinsel Guernsey in ein Einkaufszentrum in Litauen investiert hat; dieses wiederum hat den Enthüllungen zufolge bislang auf seine Gewinne keine Steuern gezahlt – und damit womöglich litauisches Recht verletzt, was die Behörden nun untersuchen. Bono erklärte, er sei dort ein „passiver Minderheitsinvestor“. Und weiter: Er nehme steuerliche Dinge sehr ernst – und habe sich in Kampagnen dafür eingesetzt, dass die tatsächlichen Profiteure von Briefkastenfirmen transparent gemacht werden.
Kritiker werfen Bono Doppelmoral vor
In U2s Heimat gibt es bereits seit mehreren Jahren Kritik daran, dass Bono sein Millionen-Vermögen laut Medienberichten in einem komplexen Firmengeflecht managt. Nachdem Irland Steuervergünstigungen für Künstler gestrichen hatte, siedelte U2 seinen Sitz in die Niederlande um. Kritiker werfen Bono auch jetzt wieder Heuchelei und Doppelmoral vor, da der 57-Jährige zugleich weltweit im Kampf gegen Armut und Ungerechtigkeit auftritt – und von den Industrie-Staaten fordert, mehr Steuergelder in die Entwicklungshilfe zu stecken.