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Ölraffinerie in Canada

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OPEC erwartet steigenden Absatz

Zufriedenheit bei den erdölexportierenden Staaten – die OPEC erwartet steigenden Energieverbrauch und der wird, da ist sich das Ölkartell sicher, nach wie vor zu einem großen Teil mit fossilen Rohstoffen gedeckt. Von Jörg Brandscheid

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Auch in zwei Jahrzehnten würden Öl und Gas noch immer eine zentrale Rolle spielen und im Jahr 2040 mehr als 52 Prozent am globalen Energiemix ausmachen. Dass der Energieverbrauch steigt, ist unstrittig. Dafür sorgen allein schon das Bevölkerungswachstum und das damit einhergehende Wirtschaftswachstum. Einmal im Jahr wagt das OPEC-Generalsekretariat in Wien den Ausblick in die weitere Zukunft und nachdem 2015 der Ölpreis im freien Fall war, sieht Generalsekretär Mohammed Barkindo jetzt offenbar die Trendwende endgültig erreicht:

“Das vergangene Jahr war ein historisches für die OPEC und die globale Öl-Industrie. Seit der letzten Prognose im vergangenen November unterliegt der Ölmarkt fundamentalen Veränderungen. Der Ölmarkt ist wieder ins Gleichgewicht gekommen und hat an Fahrt aufgenommen, angefacht von einer einer Reihe wichtiger Faktoren.“

Und einer dieser Faktoren ist der steigende Absatz von Autos mit Verbrennungsmotoren. Deren Zahl soll sich weltweit bis zum Jahr 2040 fast verdoppeln auf rund zwei Milliarden Fahrzeuge. Alternative Antriebe spielen der OPEC zufolge auf absehbare Zeit eine untergeordnete Rolle. Auch in zwanzig Jahren würden 85 Prozent aller Fahrzeuge auf Benzin oder Diesel angewiesen sein.

OPEC sieht steigende Nachfrage

Die OPEC-Länder stellen sich darauf ein, dass sie im Zeitraum von 2020 bis 2040 täglich 7,7 Millionen Fass Rohöl zusätzlich produzieren. Mit Blick auf das Pariser Klimaschutzabkommen mahnt der Nigerianer Barkindo, die Interessen der Entwicklungsländer zu wahren, einschließlich jener Entwicklungsländer, die selbst Erdöl fördern und exportieren.

Die Langlebigkeit von Öl als ein Treibstoff der Wahl sei entscheidend für heutige und künftige Generationen. Mit der Prognose wolle man jedoch auch eine konstruktive Diskussion entfachen, beteuert der OPEC-Generalsekretär und gibt für die erdölexportierenden Länder vor allem ein Ziel aus:

"Stabilität heute ist entscheidend für die Stabilität morgen, damit die Ölindustrie weiterhin eine Wachstumsbranche bleibt, damit Öl weiterhin ein Treibstoff der Wahl bleibt für die absehbare Zukunft.“ Mohammed Barkindo,OPEC-Generalsekratär

Doch das hängt auch von der Stabilität der Ölförderländer selbst ab. Dass der Ölpreis wieder steigt,führen Börsen-Anleger auch auf die Entwicklung in Saudi-Arabien zurück, wo sich neben dem Konflikt mit dem Iran ein Machtkampf innerhalb des Königreiches anbahnt. Das treibt den Preis für Nordseeöl nach oben. Analysten sprechen bereits von einer Risikoprämie. Die Sorte Brent kletterte heute auf den höchsten Stand seit Juni 2015.