Warnstreik im öffentlichen Dienst in München
Bildrechte: BR/Johanna Schlüter

Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst wird kämpferisch: Mit der Forderung von 10,5 Prozent gehen die Gewerkschaften an den Verhandlungstisch.

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Öffentlicher Dienst: Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent

Rund 2,5 Millionen Beschäftigte in Deutschland haben den Bund oder eine Kommune als Arbeitgeber. Für sie beginnt im Januar die Tarifrunde. Heute haben die Gewerkschaften angesichts steigender Preise eine zweistellige Gehaltsforderung beschlossen.

Über dieses Thema berichtete BR24 am .

Wer reale Einkommen sichern will, der muss angesichts der aktuellen Inflationsrate entsprechend hoch mit der Forderung einsteigen. 10,5 Prozent, also zweistellig, darauf haben sich die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb untereinander verständigt. Das ist mehr als die der IG Metall in ihrer laufenden Tarifrunde mit 8 Prozent.

Geringverdiener sollen bis zu 20 Prozent mehr erhalten

Da die hohen Energie- und Lebenshaltungskosten besonders die Beschäftigten in den unteren Lohngruppen belasten, sollen die Einkommen mindestens um 500 Euro im Monat ansteigen. Geringverdiener kämen damit zum Teil über 20 Prozent.

Für Auszubildende fordern Verdi und der Beamtenbund 200 Euro mehr – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Eine Einmalzahlung, die die Regierung ja steuer- und abgabenfrei stellen will, ist nicht vorgesehen. Die Gewerkschaften wollen, dass die Einkommen auf Dauer angehoben werden.

Kommunale Arbeitgeber sind klamm - Warnstreiks wahrscheinlich

Die Kommunen haben angesichts der Kassenlage schon durchblicken lassen, dass es nicht viel zu verteilen gebe. Die Tarifrunde dürfte entsprechend schwierig werden. Für Januar, Februar und Ende März 2023 sind bereits drei Verhandlungsrunden vereinbart. Das spätere Ergebnis soll auf Beamte bei Bund und Kommunen übertragen werden.

Warnstreiks sind nicht ausgeschlossen. Die könnten die Rathäuser, Bundesministerien, aber auch Kitas, die Müllabfuhr oder städtische Kliniken treffen. Und in Bayern diesmal auch den kommunalen Nahverkehr. Der entsprechende Tarifvertrag läuft auch Ende des Jahres aus und muss neu verhandelt werden.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.