Was bedeutet die geplatzte Übernahme für Reisende in der Weihnachtszeit?
Falls die Niki tatsächlich abrupt ihren Flugbetrieb einstellen muss, könnten Tausende Passagiere ihre bereits gebuchten Flüge nicht antreten. Sofern sie in Verbindung mit einer Pauschalreise gebucht sind, müsste der Veranstalter für Ersatzflüge sorgen. Wer seine Tickets direkt gekauft hat, müsste selbst Ersatzflüge suchen und diese auch bezahlen. Sollte sich kein neuer Käufer für die österreichische Airline finden, verschwände erneut die Kapazität von 20 Flugzeugen aus dem mitteleuropäischen Markt, was nach den Erfahrungen aus der Air Berlin-Pleite zu Engpässen und höheren Durchschnittspreisen bei den verbleibenden Anbietern führen dürfte.
Wer hat nun noch Chancen, die Niki zu übernehmen?
Letztlich werden die Karten im Übernahmepoker neu gemischt. Auch nach einem "Grounding" könnten zumindest die Niki-Slots für den Sommerflugplan ab Mitte März noch einen gewissen Gegenwert darstellen und Käufer anlocken. Trotz der bislang erfolglosen Gespräche und zwischenzeitlichen Absagen könnten erneut die Großkonzerne IAG (British Airways, Iberia, Vueling) und Thomas Cook (Condor) Interesse haben. Insidern zufolge tagte bereits heute der Thomas-Cook-Verwaltungsrat, bei dem das Thema zur Sprache kam.
Was wird aus den Arbeitsplätzen?
Falls Niki Insolvenz anmeldet, stehen kurz vor Weihnachten 1.000 Mitarbeiter auf der Straße, wie Kebekus als Generalbevollmächtigter der Air Berlin klargemacht hat. Das betrifft nicht nur Österreich. Viele Besatzungen sind in Deutschland stationiert und bringen Passagiere von hier aus zu Badezielen etwa ans Mittelmeer. Piloten und Flugbegleiter haben aber wohl gute Chancen, bei der Lufthansa-Tochter Eurowings unterzukommen. Die soll nun aus eigener Kraft wachsen. Viele Flugzeuge aus der Air-Berlin-Gruppe hat Lufthansa schon von Leasingfirmen gekauft. Es fehlen praktisch nur noch die Besatzungen. Falls ein anderer Käufer den Zuschlag für die Niki bekommt, könnten dort Jobs erhalten bleiben.