Seit gestern Abend wurde in Stuttgart hart gerungen. Beobachter hatten es heute Morgen noch als gutes Zeichen gewertet, dass nach zwölf Stunden noch verhandelt werde. Sie hatten sich getäuscht.
Die IG Metall habe zuletzt neue Vorschläge vorgelegt, die nicht mehr verhandelbar gewesen seien, kommentierte Südwestmetall-Chef Stefan Wolf das Scheitern Verhandlungen. Er sprach von "maßlosen Forderungen" und "nicht erfüllbaren Bedingungen".
"Es gab von der Arbeitgeberseite so gut wie kein konstruktives Angebot, sondern es gab durchgängig und ausschließlich das Aufwerfen von Problemen." Roman Zitzelsberger, IG Matall-Bezirksleiter
Knackpunkt "Zuschuss"
Hoch umstritten war und ist der sogenannte Zuschuss: Die IG Metall hatte gefordert, dass die Beschäftigten ihre Arbeitszeit für die Dauer von bis zu zwei Jahren auf 28 Wochenstunden reduzieren können. Einige Gruppen wie Schichtarbeiter, pflegende Angehörige oder Eltern junger Kinder sollen dabei zusätzlich einen Zuschuss für entgangenen Lohn erhalten, was die Arbeitgeber strikt ablehnen. Ein Alternativvorschlag, über den zwischenzeitlich diskutiert worden sein soll, brachte offensichtlich auch keine Lösung.
Die Gewerkschaft fordert außerdem für die 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche sechs Prozent mehr Geld. Die Gespräche zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern waren erst vergangenen Mittwoch vorübergehend abgebrochen worden.
Es drohen eintägige Warnstreiks
Die IG Metall will jetzt durch ganztägige Streiks den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Südwestmetall-Chef Stefan Wolf warnte davor, den Konflikt weiter eskalieren zu lassen und brachte rechtliche Schritte ins Spiel.