Bei Stada wollen die beiden Finanzinvestoren Bain und Cinven, denen im zweiten Anlauf erst die Übernahme gelang, jetzt auch die Führungskrise des Pharmaunternehmens beenden. Der frühere Chef des Generikaherstellers Ratiopharm, Claudio Albrecht, soll gemeinsam mit einem neuen Finanzchef bei Stada ab Oktober durchgreifen. Albrecht wäre in wenigen Monaten bereits der dritte Vorstandschef. Sobald Bain und Cinven mit ihrer Aktienmehrheit auch den neuen Aufsichtsrat beherrschen, wollen sie das durchsetzen. Der umstrittene Übergangschef Engelbert Willink muss vorzeitig gehen. Gegen ihn und seinen Vorgänger Hartmut Retzlaff erhob der noch amtierende alte Aufsichtsrat auf der Aktionärsversammlung schwere Vorwürfe. Es ging um Vetternwirtschaft und Untreue. Der Streit wurde auf offener Bühne vor den Anlegern mit Rechtsanwälten ausgetragen, was es so bisher noch nicht gab.
