Haushalte und Industrie haben in der vergangenen Woche laut Bundesnetzagentur zu viel Gas verbraucht. "Es ist kälter geworden, und wir haben das Einsparziel in der letzten Woche deutlich verfehlt", sagt Behördenpräsident Klaus Müller.
"Wir müssen 20 Prozent Gas einsparen"
"Es bleibt dabei, dass wir über den Winter mindestens 20 Prozent Gas einsparen müssen. In der letzten Woche waren es gerade noch 13 Prozent." Bei den Haushalten lasse sich dies zwar mit den niedrigen Temperaturen erklären, aber auch temperaturbereinigt liege der Verbrauch nur noch 16,5 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten vier Jahre. Auch in der Industrie sei erstmals seit vielen Wochen zu viel Gas verbraucht worden.
Laut einer Studie muss Deutschland seinen Gasverbrauch sogar um 30 Prozent reduzieren, um Engpässe zu verhindern.
Appell für mehr Sparsamkeit mit dem Gas
Klaus Müller von der Bundesnetzagentur appelliert "dringend" an die Deutschen, Gas weiter sehr sparsam zu nutzen. Eine Gasmangellage scheine im Moment zwar unwahrscheinlicher zu sein, aber die Gefahr sei nicht gebannt. "Wir dürfen nicht leichtsinnig werden", sagte Müller.
Die prognostizierte Temperatur für diese Woche liegt laut Netzagentur 2,4 Grad unter dem Durchschnitt der letzten vier Jahre. "Es ist daher mit einem deutlichen Mehrverbrauch zu rechnen", hieß es im Gaslagebericht.
Habeck: Genug Strom für diesen Winter
Unterdessen sieht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Stromversorgung in Deutschland in diesem Winter als gesichert an. Deutschland sei sogar in der Lage, Frankreich mit Strom auszuhelfen. Cyberangriffe seien in Szenarien aber nicht einbegriffen. Es seien keine Blackout-Szenarien wegen einer Unterversorgung der Kapazitäten zu befürchten, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag in Johannesburg nach einem Besuch des südafrikanischen staatlichen Energieversorgers Eskom.
Stromausfälle in Südafrika
Deutschland will dem Land beim Umstieg auf erneuerbare Energien unterstützen. Südafrika ist sehr auf die Kohleverstromung angewiesen. Habeck betonte, dabei gehe es vor allem auch um Jobperspektiven für die Kohlebeschäftigten. In Südafrika kommt es immer wieder zu Stromausfällen. Kohlekraftwerke seien in die Jahre gekommen, Netze nicht ertüchtigt worden, sagte Habeck.
Der Minister ist seit Sonntag in Afrika, nach einer Station in Namibia reiste er nach Südafrika. Am Abschlusstag der Reise am Donnerstag standen unter anderem Firmenbesuche auf dem Programm.
(Mit Informationen von dpa)
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