Im Corona-Jahr 2020 haben die Beschwerden von Verbrauchern zu Flugreisen ein Rekordhoch erreicht. Fast 35.000 mal wurde die Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) im vergangenen Jahr kontaktiert - das entspricht einem Anstieg um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In einigen Fällen warten Menschen schon fast ein Jahr auf ihr Geld.
Wirrwarr bei Online-Vermittlern
Eigentlich sei das Thema sehr einfach, zitiert das RedaktionsNetzwerk Deutschland den Chef der Schlichtungsstelle. Denn die Anbieter seien zur Rückzahlung verpflichtet, wenn die Kunden keine Gutscheine wollten. Doch gerade im Zusammenhang mit Buchungen über Onlinevermittler herrschen offenbar große Schwierigkeiten.
Reiseportal gibt Fluggesellschaft die Schuld
Auf eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks bestätigt etwa das Reiseportal Opodo, dass es noch offene Forderungen aus dem März 2020 gebe. Die Firma verweist aber gleichzeitig auf die Fluggesellschaften. Denn diese hätten automatisierte Stornovorgänge im vergangenen Jahr abgeschaltet und so für die Verzögerungen gesorgt.
Fluggesellschaften verweisen auf Onlineportale
Von Seiten der Fluggesellschaften meldet etwa die Lufthansa: Die Zahl der noch ausstehenden Anträge sei bereits auf das Vorkrisenniveau gesunken – und das Problem liege im Kleingedruckten: Denn, auch wenn im Beförderungsvertrag nur Fluggesellschaft und Fluggast stehen, wer die Zahlung über einen Reiseanbieter getätigt habe, der müsse auch die Rückzahlung dort beantragen.
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