Lagerhaus eines Fachmarktes für Elektro Großgeräte wie Kühlschränke, Herdplatten, Backofen und Kühlschränke. Verpackte Ware auf Lager von verschiedenen Marken wie Liebherr, Bosch und Siemens
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Michael Bihlmayer

Die Nachfrage nach Geschirrspülern ist in den USA höher als in Deutschland. (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Nach Corona-Boom: Geringere Nachfrage nach Haushaltsgeräten

Hausgeräte werden immer intelligenter und nachhaltiger. Doch nach der Corona-Pandemie ist besonders in Deutschland und Europa die Nachfrage rückläufig. Bosch Siemens Hausgeräte plant in seinem Werk in Dillingen einmal pro Woche Kurzarbeit.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Einen Rekordumsatz von fast 16 Milliarden Euro konnte die Bosch Siemens Hausgeräte GmbH 2022 erwirtschaften. Doch nicht in allen Regionen liefen die Geschäfte gleich gut. So hatten die USA und Kanada ein überdurchschnittlich starkes Wachstum von 16 Prozent. Europa verzeichnete dagegen nur ein ganz leichtes Plus von 0,3 Prozent. Berücksichtigt man die hohe Inflation, entwickelten sich hier also die Geschäfte deutlich schlechter als im Vorjahr.

Schon wegen der geringeren Kaufkraft der Konsumenten ist das wenig verwunderlich. Hinzu kommt, dass während der Corona-Pandemie die Hersteller von Küchengeräten eine Sonderkonjunktur erlebten. Denn Restaurants und Kantinen waren häufig geschlossen. Es wurde viel mehr zu Hause gekocht. Viele Familien investierten in neue Küchengeräte und können jetzt erstmal abwarten.

Ebenfalls hinzu kommt der schwache Immobilienmarkt. Aufgrund der hohen Zinsen wird weniger gebaut. Gerade der Einzug in einen Neubau ist aber für viele Verbraucher ein Anlass, sich neue Küchengeräte anzuschaffen.

Kurzarbeit in Dillingen

Wegen der schwachen Nachfrage plant die BSH Hausgeräte GmbH nun an einem ersten Standort Kurzarbeit. Betroffen ist Dillingen. Hier sind rund 2.700 Mitarbeiter beschäftigt. "Wir haben in Dillingen an ausgewählten Tagen jetzt die Möglichkeit der Kurzarbeit genutzt, um auf die entsprechende Marktsituation zu reagieren", sagt Matthias Metz, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Bosch Siemens Hausgeräte Gmbh.

Ab voraussichtlich April werde die Kurzarbeit jeweils an Freitagen umgesetzt. Das Werk im bayerischen Dillingen, wo Spülmaschinen produziert werden, beliefert zum Teil auch die USA. Hier sei die Nachfrage wesentlich besser. Das helfe dem Standort. Auch in China soll die Nachfrage, besonders nach intelligenten Küchenmaschinen, wieder stark gestiegen sein.

Fokus auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung

Innovative Produkte sieht die BSH-Hausgeräte GmbH als Schlüssel zur Zukunft. Also etwa ein Kühlschrank, dessen Sensoren erkennen können, ob Lebensmittel verderben. Oder ein Herd, der mit Hilfe einer Kamera den Bräunungsgrad von Backwaren misst. Automatisiertes Kochen und Backen ist in der Branche ein Trend.

Ebenso wie das Thema Nachhaltigkeit. Hier spielt der vermehrte Einsatz von recyceltem Plastik etwa eine Rolle. Aber auch die Themen Service und Reparatur geraten stärker in den Fokus. Denn es soll sich künftig stärker lohnen, eine Haushaltsmaschine beim ersten Defekt nicht gleich zu entsorgen. Auch Energieverbrauch und Effizienz sind Themen, an denen BSH-Hausgeräte weiter feilt.

Qualität und Langlebigkeit von Geräten

Eines der wichtigsten Verkaufsargumente weltweit seien vor allem die Langlebigkeit und Qualität der zum großen Teil noch immer in Deutschland hergestellten Maschinen. Rund 10.000 Arbeiter beschäftigt die BSH-Hausgeräte GmbH an sechs deutschen Standorten. Mit den Bereichen Verwaltung und Entwicklung sind es 17.000. Weltweit hat das Unternehmen 63.000 Mitarbeitende.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!