Längst ist Musk auch nicht mehr der reichste Mensch der Welt. Diese Position hat er diese Woche an den Chef des Luxus-Artikelherstellers LVMH, den Franzosen Bernard Arnault verloren.
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Längst ist Musk auch nicht mehr der reichste Mensch der Welt.

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Musk, Tesla und Twitter - eine unheilvolle Allianz?

Erneut hat Elon Musk Tesla-Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Dollar verkauft. Was bezweckt der er damit? Tesla-Investoren werden nervös. Der Kurs des Autoherstellers hat in diesem Jahr seine bislang schlechteste Entwicklung hingelegt.

Innerhalb von drei Tagen hat Musk laut öffentlichen Unterlagen 22 Millionen Aktien von Tesla verkauft. Insgesamt hat der einstmals reichste Mensch der Welt seit November 2021 Aktien seines von ihm geführten Autobauers in Höhe von 39 Milliarden Dollar verkauft. Trotz Verkäufen besitzt er noch immer 13,4 Prozent der Anteilsscheine und ist damit der bei Weitem größte Anteilseigner des Unternehmens.

Was bezweckt Musk mit dem Aktienverkauf?

Tesla gilt zwar noch immer als wertvollster Autohersteller der Welt. Das Unternehmen hat aber seit dem Kurs-Höchstand im November 2021 mehr als 700 Milliarden Dollar an Wert verloren.

Was der 51-Jährige mit dem Verkauf bezweckt, ist bislang nicht bekannt. Am Dienstag hatte er allerdings getwittert, man solle sich vor Schulden in makroökonomisch turbulenten Zeiten hüten. Besonders, wenn die US-Notenbank die Zinsen weiter anheben sollte. Genau das ist am Mittwoch, wie allgemein erwartet, passiert.

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Übernahme von Twitter: teuer und chaotisch

Die Übernahme von Twitter ist für Musk bislang sehr teuer und chaotisch gewesen. 44 Milliarden hat er für den Kurznachrichtendienst aus San Francisco bezahlt und dafür gut 13 Milliarden Schulden aufgenommen. Allein diese Schuldenlast schlägt wohl mit gut einer Milliarde an Zinsen pro Jahr zu Buche.

In dramatischen Worten verkündete der Milliardär unlängst, Twitter verliere täglich vier Millionen Dollar und man laufe Gefahr, im nächsten Jahr pleite zu sein. Ob das stimmt, kann nicht überprüft werden. Twitter ist kein börsennotiertes Unternehmen mehr. Eine Berichtspflicht gibt es nicht.

Tesla-Investoren machen sich wohl Sorgen

Viele Tesla-Investoren dürften sich mittlerweile Sorgen um ihre Anlagen machen. Die Tesla-Aktie hat am Mittwoch so niedrig geschlossen, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Sie hat selbst den Tech-Aktienindex Nasdaq bei ihrer Talfahrt überholt. Um gut 55 Prozent hat die Auto-Aktie in diesem Jahr an Wert, bei dem Aktienindex waren es nur 29 Prozent.

Auch bei vielen umweltbewussten Autofahrern in den USA kommt die rechtsextreme Brachialthetorik von Musk nicht gut an. Bislang gehörten liberale, die Demokraten wählenden Käuferschichten zu den Hauptkunden von Tesla in den USA. Mit seinen Verschwörungsmythen verschreckt Musk immer mehr treue Tesla-Käufer. Umfragen zufolge hat auch das Tesla-Image in Deutschland Schaden genommen. Die Automarke rangiert in der Beliebtheit noch hinter Ford und Opel.

Musk nicht mehr reichster Mensch der Welt

Längst ist Musk auch nicht mehr der reichste Mensch der Welt. Diese Position hat er diese Woche an den Chef des Luxus-Artikelherstellers LVMH, den Franzosen Bernard Arnault verloren.

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