Schon in der Vergangenheit haben Gewerkschaften die Struktur von Eurowings kritisiert. Die Fluggesellschaft wickelt einen Großteil des Geschäfts über die Firma "Eurowings Europe" ab, die in Österreich registriert ist.
Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich
Die Arbeitsbedingungen dort prangert nun ein offener Brief an, der dem Bayerischen Rundfunk vorliegt. Darin ist von einer Zwei-Klassen-Gesellschaft die Rede. So seien die Mitarbeiter erheblich schlechter gestellt als ihre Kollegen, die in Deutschland für Eurowings arbeiten. Es gebe keinen Tarifvertrag, keine betriebliche Mitbestimmung, die Löhne seien extrem niedrig, die Absicherung im Krankheitsfall schlecht. Zudem gebe es keinen ernsthaften Kündigungsschutz und für viele Mitarbeiter kein Fixgehalt.
Kranke Piloten im Cockpit
Im Extremfall führe dies dazu, dass auch gesundheitlich angeschlagene Piloten im Cockpit sitzen, um überhaupt Geld zu verdienen, sagte ein Pilot dem Bayerischen Rundfunk. Ein Sicherheitsrisiko, das sich nicht mit dem Image der Mutter Lufthansa vertrage.
Der offene Brief zieht das Fazit, dass jetzt, nach dem Ende von Air Berlin, die Bedingungen bei Eurowings noch schlechter seien als bei der oft gescholtenen Ryanair. Ein Lufthansa-Sprecher dementierte die im Brief beschriebenen Zustände, während ein österreichischer Gewerkschaftssprecher sich wenig verwundert zeigte.