Das Projekt Autonomes Fahren in Kronach steht bald wohl auch finanziell auf sicheren Beinen. Wie der Bundestagsabgeordnete der CSU für Kronach und Coburg, Hans Michelbach, mitteilt, fördere der Bund das Projekt mit bis zu vier Millionen Euro. Ein Sprecher Michelbachs verweist darauf, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags entsprechendes Geld dafür bereit gestellt habe. Allerdings: Das Wirtschaftsministerium bestätigt das noch nicht. Man habe das Konzept Kronachs aber als derart erfolgsversprechend eingestuft, dass man die Kommune aufgefordert habe, einen Förderantrag zu stellen. Über die genaue Höhe sei aber noch nicht entschieden.
Modellregion für selbstfahrende Shuttlebusse
Gemeinsam mit den Städten Rehau und Hof bildet Kronach eine Modellregion für selbstfahrende Busse. Derzeit werden die selbstfahrenden und rund 18 Stundenkilometer schnellen Fahrzeuge getestet – schon im Dezember könnten sie in Kronach die ersten Passagiere zwischen Bahnhof und Festung Rosenberg befördern.
Shuttlebusse: Ein Steward greift im Notfall ein
Ganz ohne Fahrer werden sie allerdings noch nicht unterwegs sein. Ein sogenannter Stewart wird noch mit an Bord sein und im Notfall oder bei technischen Störungen eingreifen. Das Projekt Shuttle Modellregion Oberfranken fördert das Bundesverkehrsministerium bereits. Zwölf der insgesamt über 15 Millionen Euro, die benötigt werden, kommen vom Bund.
Autonomes Fahren in Kronach: Teststrecke und Studiengang geplant
In Kronach ist aber noch mehr geplant, als nur autonome Shuttlebusse fahren zu lassen. In der Lucas-Cranach-Stadt soll ein regelrechtes Forschungszentrum für Autonomes Fahren entstehen. Dazu soll nicht nur eine Teststrecke gebaut, sondern im März 2021 auch ein Master-Studiengang "Autonomes Fahren" starten. Dafür soll auf dem Areal des früheren Güterbahnhofs extra der sogenannte Lucas-Cranach-Campus der Hochschule Coburg entstehen.
Autozulieferer Valeo unterstützt bei dem Projekt
Unterstützt wird der Landkreis Kronach bei dem Projekt neben der Hochschule Coburg auch von der Fraunhofer-Gesellschaft sowie dem Automobilzulieferer Valeo, der in Kronach den Sitz seiner Forschungs- und Entwicklungsabteilung für automatisiertes Fahren hat. Insgesamt werden rund 4,8 Millionen Euro benötigt.
Michelbach: Besondere Auszeichnung für Kronach
Michelbach spricht von einer besonderen Auszeichnung für die Region. Das Projekt sei eines von bundesweit zehn, die eine Förderung aus dem sogenannten 5G-Innovationsprogramm in Millionenhöhe erhielten. Bislang seien Projekte lediglich mit 100.000 Euro gefördert worden.
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