Ein leerer Spielplatz in einem Wohnblock.
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Wohnungsmieten gestiegen: Vermieter reagieren auf Inflation

Im Immobilienboom sind die Preise für Häuser und Wohnungen viel stärker gestiegen als die Mieten. Das hat sich gedreht: Während die Kaufpreise stagnieren, müssen Mieter seit 2022 deutlich mehr bezahlen. Wo in Bayern die Preise besonders steigen.

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Mit der Verdoppelung der Preise in den letzten zehn Jahren und dem Zinsanstieg von 2022 ist der Kauf einer Immobilie für viele unerschwinglich geworden. Frühere Kaufinteressenten drängten nun verstärkt auf den Mietmarkt, heißt es in Analysen vom Institut der deutschen Wirtschaft IW und des Verbands der Pfandbriefbanken. Außerdem steige die Zuwanderung, und der Wohnungsbau sei rückläufig.

Immowelt: Aufwärtstrend für Mietpreise 2022 auch in Bayern

Eine aktuelle Auswertung der Angebotsmieten des Nürnberger Internet-Portals Immowelt bestätigt diesen Trend. Bei den Metropolen blieb München nach einem Anstieg um 4 Prozent (auf 18,70 Euro) im vergangenen Jahr am teuersten. Doch Hamburg holte mit plus 7 Prozent (12,50 Euro) auf sowie Berlin mit 5 Prozent (jetzt 10,90 Euro). Stuttgart (mit 13,90 Euro) verdrängte Frankfurt von Platz 2. Bei kleineren Großstädten wie Lübeck und Potsdam ging es zum Teil zweistellig nach oben.

Auch in Bayern stiegen Nettokaltmieten in Städten wie Augsburg (auf 11,50 Euro), Würzburg (11,10 Euro) und Nürnberg (10,60 Euro) um jeweils fünf Prozent, und damit stärker als in München. Einen moderateren Anstieg mit plus 2 Prozent gab es in Ingolstadt (auf 11,50 Euro), Regensburg (11,20 Euro) und in Erlangen (10,70 Euro). Im benachbarten Fürth waren es dagegen 4 Prozent mehr (auf 10,00 Euro).

Angebote ohne Neubauten und nur von nachgefragten Anzeigen

Immowelt nahm dabei Bezug auf die durchschnittlichen Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (ohne Neubau) mit einer Größe von 40 bis 120 Quadratmetern. Ausgewertet wurden nur Anzeigen, die häufiger nachgefragt waren und damit gut im Markt lagen. In der Gesamtauswertung haben sich die Mieten bundesweit in 75 von 79 Großstädten erhöht. Einzige Metropole mit einem Rückgang um 1 Prozent (auf 13,50 Euro) war demnach Frankfurt.

Umzug von der Stadt aufs Land bringt immer weniger Mietersparnis

Am stärksten steigen die Mietpreise im sogenannten Speckgürtel um die Metropolen und Großstädte herum in angrenzenden Kommunen. Ein Umzug aus den Zentren der großen Städte ins nahegelegene Umland lohnt sich aus Kostengründen damit immer weniger.

Richtige günstige Mieten lassen sich vor allem im Ruhrgebiet (Gelsenkirchen 6,20 €) noch finden oder in Ostdeutschland (Chemnitz 5,30 Euro, Halle und Magdeburg 6,30 Euro).

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