Ein Messestand der Firma "Helly Hansen" ist bei der Sportartikelmesse Ispo in einer Messehalle der Messe München zu sehen.
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Vom Aushängeschild zum Sorgenkind hat sich die Sportartikelmesse ISPO entwickelt. Insgesamt ist die Messe München jedoch zufrieden.

    Messe München: Neustart gelungen, China verlustreich

    Das Messejahr neigt sich dem Ende zu. Vor allem der Herbst bescherte viele Besucher. Rund eine halbe Million kamen allein zur Baumaschinenmesse Bauma nach München. Andere Messen waren weniger erfolgreich. Auch das China-Geschäft bereitet Probleme.

    Nach zwei verlustreichen Pandemiejahren schreibt die Messe München wieder schwarze Zahlen. Das hängt vor allem mit dem Ende der Corona Beschränkungen zusammen. Seitdem dürfen wieder Menschenmassen durch die riesigen Hallen auf dem Münchner Messegelände strömen.

    Neustart nach Corona Pandemie gelungen

    Zahlreiche Messen seien "kraftvoll zurückgekommen", so die beiden Geschäftsführer Reinhard Pfeifer und Stefan Rummel. Mit einem hohen Anteil internationaler Gäste. Allerdings konnte das alte Niveau noch nicht wieder erreicht werden. Im Vergleich zu den Rekordzahlen vor Ausbruch der Corona Pandemie fehlen unterm Strich rund ein Viertel der Aussteller und Besucher. Zur Zeit vor allem auch aus China und Russland.

    Hohe Umsatz- und Gewinnsteigerungen

    Nach bisherigen Berechnungen liegt der Umsatz der Messe München in diesem Jahr bei rund 400 Millionen Euro. Mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von voraussichtlich über 100 Millionen Euro. Das "enorm starke Ergebnis", so die Messe München, sei auch auf Sondereffekte zurückzuführen. So fanden in diesem Jahr zwei Veranstaltungen statt, die eigentlich 2021 hätten durchgeführt werden sollen, aber wegen der Corona Krise verschoben werden mussten. In den kommenden beiden Jahren rechnet die Messe München auch aus anderen Gründen nicht mehr mit so guten Zahlen. Sorgen bereiten die eingetrübte Wirtschaftslage oder auch die fehlende Energiesicherheit.

    Hohe Besucherzahlen

    Als Publikumsmagnet erwies sich in diesem Jahr vor allem die Baumaschinenmesse bauma. Rund eine halbe Million Besucher strömte durch die Messehallen und über das riesige Freigelände. Die bauma findet nur alle drei Jahre statt und wurde vom Frühjahr in den Herbst verschoben. Grund waren Bedenken gewesen, dass die Messe bei einem zu frühen Starttermin, wegen Covid-19 vielleicht kurzfristig hätte abgesagt werden müssen. Viele andere Weltleitmessen konnten in diesem Jahr planmäßig stattfinden. Allerdings nicht immer mit Erfolg. So verlor etwa die Sportartikelmesse ISPO in diesem Herbst über 1000 Aussteller. Den Angaben der Messe München zufolge zogen sich vor allem Skihersteller zurück, die aufgrund der eingetrübten Wirtschaftslage mit Absatzproblemen zu kämpfen haben.

    Verlustreiches China Geschäft

    International seien die Geschäfte in diesem Jahr "durchwachsen" gewesen, so die Messe München. Vor allem das China Geschäft bereitet Probleme. Am wichtigen Standort Shanghai hätten seit Ende 2021 keine Messen mehr stattfinden können. Nach ersten Lockerungen der strengen chinesischen Corona-Politik hofft Messe München Geschäftsführer Stefan Rummel aber auch hier auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. Bestenfalls schon Anfang nächsten Jahres.

    Neues Personal gesucht

    Nach einem vor allem in Deutschland insgesamt erfolgreichen Jahr will die Messe München jetzt auch wieder Personal einstellen. Fast ein Viertel der Mitarbeiter war während der Corona-Krise entlassen worden. Man habe damals nicht gewusst, in welchem Umfang das Messegeschäft wieder zurückkommt, so Geschäftsführer Stefan Rummel. Etwa ein Drittel der Mitarbeiterzahl, die abgebaut wurde, müsse jetzt wieder eingestellt werden.

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