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Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einem Miniaturauto

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Merkel fordert stärkere Forschung von Autoindustrie

Bundeskanzlerin Merkel fordert von der deutschen Autoindustrie eine stärkere Forschung an alternativen Antrieben. Die Branche dürfe international nicht den Anschluss verlieren, sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio.

Die deutsche Autoindustrie muss nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in den kommenden Jahren tiefgreifende Veränderungen bewältigen. Die Branche stehe "vor einem großen Umbruchprozess in den nächsten Jahrzehnten", sagte Merkel am Samstag in ihrem Video-Podcast zur Automobil-Ausstellung IAA. Die Messe, die dieses Jahr im Zeichen des Dieselskandals und drohender Fahrverbote steht, wird am Donnerstag von der Kanzlerin in Frankfurt am Main eröffnet.

Wichtiger Wirtschaftszweig mit Vertrauensverlust

Merkel beklagte erneut den "großen Vertrauensverlust", der durch die Abgas-Affäre entstanden sei. Zugleich hob sie die Bedeutung der Automobilindustrie als "wichtige Säule unseres wirtschaftlichen Erfolgs" hervor.

Die Kanzlerin erwartet nach eigenen Angaben von den Herstellern unter anderem, dass sie ihre Forschungsaktivitäten noch stärker auf alternative Antriebe ausrichten. Die deutsche Autoindustrie dürfe hier nicht den Anschluss verlieren. Auf den asiatischen Märkten, insbesondere in China, gebe es schon jetzt eine sehr große Diskussion über alternative Antriebstechnologien.

Klassische Verbrennungsmotoren nicht abschreiben

Auf der anderen Seite müssten auch die klassischen Verbrennungsmotoren weiterentwickelt werden, sagte Merkel weiter. "Und deshalb kann man auch die Forschung in diesen Bereichen nicht völlig einstellen. Aber das richtige Maß und die richtige Mitte zu finden, das wird eine der herausragenden Aufgaben der Automobilindustrie sein."

Merkel betonte, dass die Bundesregierung bei den alternativen Antrieben offen für verschiedene Technologien sei. "Das heißt, wir fokussieren uns nicht ausschließlich auf die Elektromobilität, sondern wir warten, ob auch vielleicht die Brennstoffzelle oder synthetische Kraftstoffe eine Rolle spielen werden", sagte die Kanzlerin.