Die Wirtschaft in Schwaben wird immer weiblicher, sagt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben. Der Anteil der Unternehmerinnen liegt demnach im Kammerbezirk bei aktuell 27 Prozent - und er steigt, beobachtet die IHK.
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IHK will Unternehmerinnen unterstützen
Diese Entwicklung will die IHK nach eigenen Angaben fördern. Sie hat dazu das Netzwerk "Frau + Wirtschaft" gegründet. Mehr als 50 Unternehmerinnen aus Handel, Produktion und Dienstleistungen sind laut Kammer bereits dabei. Sie kommen aus der gesamten Region und vertreten verschiedene Branchen und Geschäftsmodelle: vom Industrieunternehmen über das Hotel bis hin zum digitalen Beratungsunternehmen.
Frauen-Netzwerk will Erfahrungen weitergeben
Die Unternehmerinnen wollen im Netzwerk Wissen und Erfahrungen an Nachwuchs-Unternehmerinnen und junge Gründerinnen weitergeben. "Es gibt in Bayerisch-Schwaben so viele engagierte Unternehmerinnen, die mit ihrem Tun Vorbild für andere Frauen sein können und für das Berufsbild 'Unternehmerin' begeistern können. Ihnen wollen wir zu mehr Sichtbarkeit verhelfen", sagt Heide Becker, die das Beratungszentrum Recht und Betriebswirtschaft bei der Kammer leitet.
IHK: Frauen agieren risikoärmer als Männer
Laut IHK gibt es bereits heute ein zunehmendes Interesse von Frauen, sich selbständig zu machen. So liege der Anteil der Frauen, die sich bei der Kammer beraten lassen, bei etwa 40 Prozent. Dabei gibt es laut IHK mitunter deutliche Unterschiede zu männlichen Gründern: Frauen würden in der Regel risikoärmer und häufig mit weniger Startkapital gründen. Ziel der Frauen sei es oft, sich durch die Gründung selbst einen maßgeschneiderten Arbeitsplatz zu gestalten, um Familie und Beruf besser zu vereinbaren.
Mehr Frauen im Handwerk gewünscht
Die Handwerkskammern in Bayern werben auch darum, dass mehr Frauen Handwerksberufe ergreifen. Dass viele Frauen keinen handwerklichen Beruf ergreifen wollen, liege mit an dem Klischee, dass man dazu viel Körperkraft brauche, sagt Andrea Sitzmann von der Handwerkskammer in Unterfranken. Doch in vielen Handwerksberufen brauche es dank Technisierung und Digitalisierung weniger Körpereinsatz als bisher. "Handwerk ist schon lange nicht mehr nur schwer und schmutzig", teilt die Handwerkskammer Mittelfranken mit.

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