In Bayern haben im vergangenen Jahr wieder mehr Unternehmen Insolvenz beantragt. Die Amtsgerichte verzeichneten einen Anstieg um 8,4 Prozent. Wie das Landesamt für Statistik in Fürth mitteilt, sind 1994 Firmen betroffen. Den stärksten Anstieg an Insolvenzen (21,4 Prozent) verzeichneten Industriebetriebe. 14.106 Beschäftigte waren von der Insolvenz ihres Arbeitgebers in Bayern betroffen. Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger stiegen um ein Drittel auf 2,55 Milliarden Euro.
Viele Gründe für Firmenpleiten
Bundesweit hat sich der Trend zu mehr Firmenpleiten bereits zum Jahresende 2022 verfestigt. Hohe Energiepreise, Rekord-Inflation und die Zurückhaltung der Verbraucher beim Konsum zwangen mehr Unternehmen dazu, ihr Geschäft aufzugeben. Den Insolvenzforschern am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge hat das laufende Jahr mit niedrigen Insolvenzzahlen begonnen. Aber die Zahl der betroffenen Beschäftigten liege deutlich über dem langjährigen Mittel.
Für die kommenden Monate rechnen sie mit mehr neuen Insolvenzverfahren. Hohe Lohnabschlüsse und steigende Zinsen belasteten die Bilanzen der Unternehmen zunehmend. Während der Corona-Krise war die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, für besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffene Unternehmen ausgesetzt worden. Doch seit April 2021 gilt diese Regelung nicht mehr.
Weniger Privatinsolvenzen in Bayern
Dagegen ist die Zahl der Verbraucherinsolvenzverfahren um 20,9 Prozent zurückgegangen, so das Landesamt für Statistik in Fürth. Insgesamt ging die Zahl der beantragten Insolvenzverfahren um 14,2 Prozent zurück, heißt es in der Mitteilung weiter.
Dieser Artikel ist auch mit Material der dpa entstanden.
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