Oben: ein echter Geldschein, unten: "Movie Money".
Bildrechte: BR/Henning Pfeifer

Falschgeld - aber legal: Auch sogenanntes "Movie Money" aus der Filmproduktion (unten) wird von Betrügern zum Bezahlen verwendet.

    Wieder mehr Falschgeld nach Ende von Corona-Einschränkungen

    Auf Weihnachtsmärkten oder Volksfesten wird oft bar bezahlt – in seltenen Fällen auch mit Falschgeld. Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen bringen Kriminelle nun offenbar wieder vermehrt gefälschte Scheine und Münzen in Umlauf.

    Die Bundesbank hat heute neue Zahlen bekanntgegeben, wonach 2022 europaweit etwas mehr Euro gefälscht wurden als in den beiden Vorjahren. Die Geldfälscher haben in Deutschland und Europa im vierten Quartal erneut vom Ende der meisten Corona-Beschränkungen profitiert, berichtet die Bundesbank. Handel, Banken und die Polizei hätten hierzulande 44.150 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das waren 5,2 Prozent mehr. Auch bei Falschmünzen wie 1- und 2-Euro-Stücken gab es eine Zunahme.

    Weniger Falschgeld in Deutschland als in anderen Euro-Ländern

    In den beiden Vorjahren (2020 und 2021) hätten Maßnahmen gegen die Pandemie Verbraucher zum Teil daran gehindert, ihr Geld in der Öffentlichkeit auszugeben, sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Es fehlte den Falschgeld-Betrügern also schlicht an Gelegenheiten, die inzwischen jedoch wieder reichlich vorhanden sind.

    In Europa betrage der Zuwachs sogar 8,4 Prozent auf 376.000 sichergestellt Blüten, und auch der Wert des Falschgeldes (in größeren Scheinen) nahm zu. Rein rechnerisch entfielen in Deutschland auf 10.000 Einwohner nur fünf falsche Banknoten, was laut Balz sehr niedrig ist.

    Nicht alle Blüten und Falschmünzen werden entdeckt – zum Beispiel "Spielgeld"

    Es gibt eine hohe Dunkelziffer. Geschädigte bekommen nämlich Falschgeld nicht erstattet und dürfen es keinesfalls weitergeben. Das gilt als Inverkehrbringen und wird bestraft. Betroffene dürften Blüten deshalb häufig einfach wegwerfen, weil sie nichts mehr damit anfangen können und keine Hoffnung auf Entschädigung besteht.

    Selbst wenn es sich um offensichtliches Spielgeld handelt, das sogar entsprechend gekennzeichnet ist, ist damit nicht zu spaßen. Etwa ein Fünftel des Falschgelds sind der Bundesbank zufolge erkennbare Druckfälschungen mit Aufschriften wie "Movie Money" oder "Pro copy".

    Besondere Vorsicht geboten beim Kauf von Autos und Uhren

    Am häufigste trat der Bundesbank zufolge das Falschgeld beim Autokauf (Gebrauchtwagen) und beim Erwerb von Uhren auf, die natürlich selbst gefälschte Markenartikel sein können. Da es dabei um größere Summen geht, nahm auch die Fälschungen von größeren Banknoten wie 100- und 200-Euro-Scheinen diesmal zu.

    Der Nominalwert des gefälschten Geldes stieg innerhalb eines Jahres der Bundesbank zufolge allein in Deutschland von 1,9 Millionen Euro auf 2,7 Millionen Euro. Das ist wesentlich mehr als die schiere Menge der davon betroffenen Scheine und Münzen. Besonders oft werden nach wie vor die 50er und die 20er gefälscht, seltener auch die großen Scheine, bei denen der Schaden dann entsprechend höher ist.

    "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!