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Symbolbild Schwarzgeld

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Mehr Betrugsfälle in deutschen Konzernen

Wirtschaftskriminalität wird in deutschen Unternehmen zunehmend zum Thema. Das ergab eine Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young bei mehr als 2.500 Konzernen in 55 Ländern. Von Felix Lincke

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Mit dem Diesel-Skandal oder den Cum-Ex-Geschäften deutscher Banken ist offenbar die Zahl der Betrugsfälle in den letzten beiden Jahren deutlich gestiegen. Die Unternehmensberatung Ernst &Young (EY) hat Manager der 50 größten Konzerne in vielen Ländern nach ihrer Einschätzung gefragt.So gaben viele deutsche Manager an, dass in ihrem Unternehmen Betrug vorkommt. Korruption mit Schmiergeld und gefälschte Bilanzen kämen dagegen in Deutschland wesentlich seltener vor als im Durchschnitt. So kletterte der Anteil der Unternehmen von 14 auf 18 Prozent, die in ihren eigenen Reihen einen bedeutsamen Fall von Betrug beobachteten. Im weltweiten Durchschnitt ist dieser Wert mit elf Prozent erheblich niedriger. Die Ergebnisse der EY-Studie beruhen auf freiwilligen Angaben und können deshalb nur einen Trend wiedergeben.

Korruption offenbar kein Thema

Wesentlich besser schneiden deutsche Konzerne beim Thema Korruption ab. So lehnten hiesige Manager in der Umfrage die Zahlung von Bargeld zur Sicherung des Unternehmenserfolgs durchweg ab. Weltweit sind 13 Prozent der Manager zu solchen Formen der Bestechung bereit, in China sogar jeder Dritte. Ähnlich ist es bei der Bilanzfälschung. Forensik-Experten von EY führen das auf intensivere Kontrollen in Deutschland zurück und darauf, dass die Gesetze strenger sind als in vielen anderen Ländern.