Bildrechte: picture-alliance/dpa

"Loewe"-Schriftzug am Firmensitz des Kronacher Fernsehgeräteherstellers, im Hintergrund Satellitenschüsseln

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Loewe macht wieder Gewinn – und beantragt Kurzarbeit

Fünf Jahre nach einer Insolvenz in Eigenverwaltung schreibt der oberfränkische Fernsehgerätehersteller Loewe wieder schwarze Zahlen. Allerdings leidet das Unternehmen unter einer allgemeinen Flaute in der Fernsehbranche. Von Carlo Schindhelm

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Im Vergleich zum Jahr 2013 – als der oberfränkische Fernsehhersteller Loewe Insolvenz anmelden musste – steht das Kronacher Unternehmen inzwischen wieder auf solidem Grund, teilte die Firmenleitung mit. Probleme bereitet aber ein allgemeiner Umsatzrückgang in der Fernsehbranche. Für die Monate Juni, Juli und August hat Loewe daher Kurzarbeit für die 121 Mitarbeiter in der Fertigung beantragt.

Mitarbeiter leisten unbezahlte Stunden

Im ersten Halbjahr 2018 sei der Umsatz der gesamten Branche im Schnitt um zehn Prozent eingebrochen, sagte Loewe-Sprecher Roland Raithel. Loewe schlage sich da zwar deutlich besser als der Gesamtmarkt, trotzdem seien auch bei dem Kronacher Unterhaltungselektronikhersteller einstellige Umsatzrückgänge eingetreten. Darauf habe man mit drei Tagen Kurzarbeit im Monat reagiert, so Raithel. Zusätzlich unterstützen die Mitarbeiter das Unternehmen mit zwei unbezahlten Arbeitsstunden pro Woche.

Hoffnungen ruhen auf technischen Neuerungen

Nun hofft Loewe noch auf einen verspäteten Umsatzschub durch die Fußball-WM. Außerdem rechnen die Kronacher mit Aufträgen nach der Internationalen Funkausstellung im September in Berlin. Dort würden einige neue Produkte vorgestellt, die neue Kunden ansprechen sollen, so Unternehmenssprecher Raithel.

Neben der Vernetzung von Fernseher, Tablet und Smartphone setzt das Unternehmen auch auf Audiosysteme, die Kinoatmosphäre ins Wohnzimmer bringen sollen. Loewe will sich vor allem mit hochwertigen und leicht zu bedienenden Home-Entertainment-Systemen von seinen Mitbewerbern abheben.

Insolvenz in Eigenverwaltung

Im Juli 2013 hatte die Loewe AG einen Antrag auf Gläubigerschutz nach dem Schutzschirmverfahren gestellt. Es folgte eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Im zurückliegenden Geschäftsjahr konnte Loewe dann erstmals wieder schwarze Zahlen schreiben. Auch die Mitarbeiterzahl stieg in den vergangenen Jahren und liegt derzeit stabil bei rund 540 Beschäftigten.