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Pflegerin reicht Wasserglas

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Krankenstand in bayerischen Pflegeheimen auf Rekordstand

Pflegekräfte in Bayern sind immer öfter krank geschrieben. Die AOK Bayern will nun mit gezielten Maßnahmen dem überdurchschnittlichen Anstieg gegensteuern. Von Nikolaus Nützel

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Die Beschäftigten in bayerischen Pflegeheimen sind im Schnitt um die Hälfte öfter krank geschrieben als Arbeitnehmer in anderen Berufen. Bei 6,8 Prozent lag der Krankenstand der Pflegekräfte im vergangenen Jahr, in der gesamten Wirtschaft waren es knapp 4,7 Prozent - das zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK Bayern. Und die Kasse beobachtet einen schnellen Anstieg der Krankschreibungen in der Pflege – sie haben seit dem Jahr 2008 um rund ein Viertel zugenommen.

Muskelerkrankungen und psychische Probleme

Besonders oft sind Pflegekräfte wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen krank geschrieben, also etwa wegen Rückenschmerzen. Zum Pflegeberuf gehört häufige Arbeit im Stehen genauso wie schweres Heben und Tragen. Aber auch bei Krankschreibungen wegen psychischer Probleme liegt die Pflege deutlich über dem Durchschnitt aller Branchen.

Personalmangel schädigt beide Seiten

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe erklärt den hohen Krankenstand vor allem damit, dass es nicht genug Personal in den Pflegeheimen gebe. Dadurch werde die Gesundheit der Pflegenden ebenso gefährdet wie die Patientenversorgung, warnt der Verband. Die AOK Bayern kündigt gleichzeitig an, sie wolle mit gezielten Angeboten für betriebliches Gesundheitsmanagement die Krankenstände in den Heimen wieder nach unten drücken.