Frankfurt am Main bei Nacht
Bildrechte: MEV/Mark Robertz

Deutschlands Banken rufen teilweise sehr hohen Gebühren für ein Basiskonto auf - dabei ist diese Art von Konto für sehr arme Kunden gedacht.

    Verbraucherschützer werfen Banken Abkassieren der Ärmsten vor

    Eine EU-Richtlinie verlangt, dass in Deutschland jeder Anspruch auf ein Bankkonto hat - auch ohne finanzielle Absicherungen. Den Zwang zum Vertragsabschluss lassen sich einige Banken und Sparkassen teuer bezahlen. Verbraucherschützer kritisieren das.

    Das sogenannte "Basiskonto" gilt als Ersatz für ein normales Girokonto, das Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen, die finanziell schlechter dastehen: Zum Beispiel wenn regelmäßige Einkünfte fehlen oder kein fester Wohnsitz vorhanden ist.

    Hohe Kontoführungsgebühren für Basiskonten

    Wer ein solches Konto nicht online führen kann und auf den Besuch in der Bankfiliale angewiesen ist, muss dafür häufig hohe Gebühren bezahlen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bemängelt, dass diese Gebühren seit dem letzten Jahr weiter gestiegen sind. In 24 Fällen sind demnach mehr als 200 Euro im Jahr zu entrichten. Nur 22 Geldinstitute verlangten bei einer bundesweiten Stichprobe der Stiftung Warentest im November weniger als 100 Euro.

    Zum Teil horrende Gebühren

    Für Menschen, die arm sind oder geringe Einkommen haben, können damit horrende Gebühren anfallen. Banken und Sparkassen begründen das mit einem erhöhten Beratungsbedarf, den gerade solche Kunden häufig hätten.

    Die Verbraucherschützer fordern, dass ein Basiskonto nicht mehr kosten dürfe als ein vergleichbares Girokonto. Im Gesetz ist jedoch von "marktüblichen" und "angemessenen" Entgelten die Rede, was den Banken viel Spielraum lässt.

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