Spielwarenladen in Nürnberg.
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Aktuelle GfK Konsumklimastudie: Die Konsumlaune der Deutschen hat sich erneut verbessert, bleibt jedoch auf bescheidenem Niveau.

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Konsumklima: Verbraucher wieder etwas kauffreudiger

Unter den deutschen Verbrauchern macht sich allmählich ein zarter Optimismus breit. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Konsumlaune der Deutschen allerdings nach wie vor im Keller. Das berichtet das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland hat sich im Dezember erneut leicht verbessert, bleibt aber auf bescheidenem Niveau. Das geht aus der aktuellen Konsumklimastudie des Nürnberger Marktforschers GfK hervor. Demnach ist der Konsumklima-Index im Dezember zum dritten Mal in Folge leicht angestiegen. Er bleibt aber deutlich hinter den Werten der vergangenen Jahre zurück.

Staatliche Maßnahmen dämpfen den Pessimismus

Als Gründe für den leichten Optimismus sieht GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl moderatere Energiepreise als zuletzt befürchtet sowie die Entlastungspakete der Bundesregierung zur Dämpfung der Energiekosten. Zudem hätten erste höhere Tarifabschlüsse, z. B. in der Metall- und Elektroindustrie, die Konsumenten in der Hoffnung bestärkt, dass die zu erwartenden Kaufkraftverluste nicht ganz so heftig ausfallen werden wie befürchtet.

Stimmung ist fragil

Insgesamt stehe die leichte Erholung aber auf "tönernen Füßen", führt Bürkl weiter aus. Eine weitere Eskalation der geopolitischen Lage könnte die vagen Hoffnungen rasch wieder zunichtemachen, erklärt der Konsum-Experte vor allem mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.

Verbraucher wollen möglichst normales Weihnachtsfest

Das aktuelle Weihnachtsgeschäft bezeichnen die GfK-Forscher als "gedämpft". Die Haushalte hätten derzeit starke finanzielle Belastungen zu tragen. Dennoch hätten viele Verbraucher versucht, das Weihnachtsfest möglichst so zu gestalten wie in den vergangenen Jahren. Es werde konsumiert, und auch Anschaffungen würden gemacht. Die Weihnachtsgeschenke würden aber nicht mehr so groß ausfallen wie in anderen Jahren. So bleibe die Kaufzurückhaltung unter dem Strich groß.

Die Verunsicherung durch die vielen Krisen auf der Welt, wie Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation, sei nach wie vor hoch. Vor allem die Erwartung deutlich höherer Heizkostenabrechnungen im Frühjahr 2023 veranlassten offenbar eine Reihe von Konsumenten dazu, Geld zurückzulegen. Diese Mittel fehlen dem Konsum an anderer Stelle.

Konjunkturerwartungen nicht ganz so negativ

Auf der anderen Seite stützt die anhaltend stabile Beschäftigungslage die Konsumneigung, da die Angst vor Arbeitslosigkeit derzeit gering ist. Die Konjunkturerwartungen der Deutschen arbeiten sich nach Einschätzung der GfK-Forscher langsam aus dem Tief.

Zwar gingen die Konsumenten nach wie vor davon aus, dass Deutschland im kommenden Jahr in eine Rezession rutschen wird. Allerdings dürfte sie weniger tief ausfallen als noch vor einigen Monaten befürchtet. Gegenwärtig gehen die Wirtschaftsexperten davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt 2023 um etwa ein halbes Prozent sinken wird. Dabei werde der Konsum aufgrund der beträchtlichen Kaufkraftverluste der privaten Haushalte keinen positiven Beitrag leisten können, so die GfK-Einschätzung.

Menschen laufen mit Tüten durch eine Einkaufsstraße
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Passantinnen in einer Einkaufsstraße. Kurz vor Weihnachten waren die Verbraucher in Deutschland wieder etwas kauffreudiger (Symbolbild).

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