Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund verhandelt unabhängig von der Gewerkschaft Verdi mit den kommunalen Arbeitgebern über höhere Löhne. Ein Ausgleich der Inflation seit dem letzten Abschluss im Herbst 2021 und darüber hinaus zweieinhalb Prozent mehr Geld sind nach Ansicht des Marburger Bundes angemessen. Die Forderung summiert sich also auf rund zwölf Prozent. Der Marburger Bund will seine Forderung mit Warnstreiks in sechs Bundesländern bekräftigen, darunter auch in Bayern.
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Nach Ansicht der Kommunalen Arbeitgeber ist diese Forderung aber völlig überzogen. Ärzte-Gehälter seien zuletzt schneller gestiegen als die anderer Arbeitnehmer, argumentieren die Kommunen.
Von Warnstreiks betroffene Kliniken in Bayern
Für die zentrale Streik-Kundgebung am Donnerstag hat die Ärztegewerkschaft München ausgesucht. Auch an einigen Standorten der privaten Klinik-Kette Helios gibt es Warnstreiks.
In Oberbayern sind die kommunalen Krankenhäuser in Erding, Fürstenfeldbruck, Garmisch-Partenkirchen, Ingolstadt, Freising, Landsberg, Wolfratshausen, Starnberg, Weilheim, Traunstein, Rosenheim und die München-Klinik betroffen.
In Mittel- und Oberfranken beteiligen sich laut Marburger Bund Ärzte aus Krankenhäusern in Nürnberg, Erlangen, Fürth, Schwabach, Bamberg, Bayreuth und Coburg. In Nürnberg fahren zudem vier Busse mit rund 220 Teilnehmenden zu der zentralen Kundgebung nach München.
In Unterfranken sind das Leopoldina-Krankenhaus in Schweinfurt, die Kliniken Kitzinger Land, das Bezirkskrankenhaus Lohr und die Kliniken in Werneck und Aschaffenburg/Alzenau vom Streik betroffen. Ein Sprecher des Leopoldina-Krankenhauses in Schweinfurt sagte auf Anfrage des BR, dass kaum Einschränkungen erwartet werden. Auch müssten keine Operationen abgesagt werden.
In Niederbayern und der Oberpfalz streiken laut einer Sprecherin des Marburger Bunds Medizinerinnen und Mediziner des Klinikums Passau (hier sind es 90 Ärzte), des Donau-Isar Klinikums in Deggendorf, Dingolfing und Landau, der Kliniken Nordoberpfalz sowie des Bezirksklinikums Regensburg und des Bezirkskrankenhauses Straubing.
In Schwaben werden laut einer Sprecherin des Marburger Bundes die Kliniken Ostallgäu bestreikt und der Klinikverbund Allgäu. Zum Klinikverbund zählen die Krankenhäuser in Kempten, Mindelheim, Immenstadt, Ottobeuren, Sonthofen und Oberstdorf. Außerdem nehmen Ärzte der Wertachkliniken Landsberg sowie der Krankenhäuser in Aichach, Günzburg und Weißenhorn daran teil.
Durch Notdienst-Vereinbarungen sollen aber akute Behandlungen von Patienten sichergestellt werden.
Vergangene Woche hatten sich nach Angaben des Marburger Bundes in acht anderen Bundesländern mehrere Tausend Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt.
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