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Betriebsrat greift Siemens-Führung wegen Stellenabbau an

Für die Belegschaft von Siemens ist kein Weihnachtsfriede in Sicht. Auslöser der Auseinandersetzung ist der geplante Stellenabbau in der Kraftwerkssparte. Ein offener Brief des Betriebsrats sorgt für neuen Zwist. Von Margit Siller

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Zwar sprechen Konzernchef Joe Kaeser und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von einem „guten und konstruktiven Dialog“. Beide trafen sich in München, um mögliche Perspektiven für die Betroffenen auszuloten.

Betriebsrat greift Joe Käser an

Heute allerdings attackieren die Betriebsräte den Konzernchef in einem Offenen Brief. Absender sind die Betriebsrats-Vorsitzenden. Sie wenden sich direkt an Nathalie von Siemens, die die Gründerfamilie im Aufsichtsrat vertritt und an die Familie selbst. Die dpa zitiert aus diesem Brief, dass "Joe Kaeser öffentlich über Elitenversagen und Grundeinkommen spreche, selbst aber verantwortungslos handle" .

Kaeser soll nach Lösungen für Stellenstreichungen suchen

Siemens will in der Kraftwerks- und Antriebssparte weltweit 6.900 Stellen streichen, gut die Hälfte davon in Deutschland. Zur Disposition stehen ganze Standorte. Die Familie von Siemens solle sich dafür einsetzen, diese Pläne vom Tisch zu bekommen, hieß es in dem offenen Brief. Kaeser selbst erneuerte seine Einladung an die Arbeitnehmer-Vertreter, gemeinsam nach Lösungen für die betroffenen Mitarbeiter zu suchen.

Standort Görlitz steht auf der Kippe

Mit Blick auf den Standort Görlitz sollen zusammen mit Bundes- und Landesregierung verschiedene Optionen geprüft werden. Unterdessen hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates Gerhard Cromme dem Vorstand den Rücken gestärkt. "Wenn man jetzt nicht auf den Einbruch der Nachfrage reagiere, werde man den Verantwortlichen später „Managementfehler“ vorwerfen", so der Aufsichtsratsvorsitzende