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Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler James Tobin

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James Tobin: Der unfreiwillige Held der Globalisierungskritiker

James Tobin wurde zum Star der Globalisierungsgegner – wider Willen. Anfang der siebziger Jahre war es seine Idee, weltweit auf Devisengeschäfte eine Steuer zu erheben. Dieser Gedanke war später die Gründungsidee der Organisation "Attac".

Heute vor 100 Jahren wurde in den USA, im Bundesstaat Illinois, der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler James Tobin geboren. Bekannt wurde er in erster Linie durch die sogenannte Tobin-Steuer, mit der er Devisentransaktionen besteuern wollte.

Die selbst ernannten Erben von James Tobin weiteten sein Steuermodell auf alle Finanztransaktionen aus, also auch auf Aktien, Derivate, Fonds etc. So kam es auch zur Gründung der globalisierungskritischen Bewegung "Attac". Dem Amerikaner ging das viel zu weit. Er wollte mit seiner Steuer nur Devisenspekulationen eindämmen, bei denen riesige Mengen ausländischen Geldes schnell hin- und hergetauscht werden. 

Torbin: "Die missbrauchen meinen Namen"

Eine Steuer, mit der der weltweite Handel eingeschränkt und die wachsende Kluft zwischen Reichen und Armen bekämpft werden sollte, hatte Tobin nie im Sinn. Im September 2001, ein halbes Jahr vor seinem Tod, betonte er in einem Interview mit dem "Spiegel", dass er ein Anhänger des Freihandels sei.

Er befürworte alle Organisationen wie IWF, Weltbank und WTO, die von Attac scharf kritisiert werden. Und fügte hinzu: "Die missbrauchen meinen Namen!"