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IW-Studie: Mobile Mehrarbeit macht nicht unzufrieden

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland sind bei ihrer Arbeit auch mit Laptop und Smartphone unterwegs. Bei Führungskräften, Akademikern und Handwerkern ist das nicht nur weit verbreitet, es führt auch zu mehr Arbeit. Von Felix Lincke

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Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft IW behauptet nun, dass mobile Mehrarbeit nicht unzufrieden macht: Wer mehr selbst entscheiden kann und nicht an eine feste Arbeitsstelle gebunden ist, der kann auch mehr Arbeiten und trotzdem zufrieden sein. So lässt sich das Ergebnis einer europaweiten Studie zum mobilen Arbeiten zusammenfassen, für die in Deutschland 1.600 Angestellte befragt wurden.

Zufrieden trotz vieler Überstunden?

Sogenannte mobile Computerarbeiter sind mehr als acht Tage im Monat unterwegs und haben häufig Arbeitstage von mehr als zehn Stunden. Die Arbeitszufriedenheit sei bei ihnen trotzdem hoch, behauptet das Institut der deutschen Wirtschaft. Entscheidend ist dem IW zufolge, dass man dabei mehr Autonomie hat, mehr Souveränität zu entscheiden, wie und wann man was arbeitet. Die Freiheit, die man dadurch gewinnt, kann den zeitlichen Mehraufwand aufwiegen.

Kritik von Gewerkschaften

Das muss aber nicht so sein. Gewerkschaften weisen auf den erhöhten Stress hin, den eine Vermischung von Arbeit und Privatleben etwa im Homeoffice mit sich bringt. Andere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die ständige Erreichbarkeit die Gesundheit und das Familienleben stark belasten kann. 55 Prozent aller Beschäftigten arbeiten inzwischen auch außerhalb des Betriebs.