Ganz Europa schaut gebannt nach Italien. Der Wahltermin und die anschließende Regierungsbildung fallen in eine kritische Zeit. Die Mehrheitsbildung im Parlament dürfte schwierig werden, wegen der hohen Staatsverschuldung könnten italienische Anleihen unter Druck geraten. Denn die Europäische Zentralbank hat angekündigt, ihre Anleihekäufe auslaufen zu lassen. Die Notenbanken im Euroraum können dann nicht mehr ohne weiteres in die Anleihemärkte eingreifen und dort mit Käufen die Kurse stützen und die Renditen niedrig halten. Außerdem steht ohnehin eine Zinswende an, in der die Renditen steigen und die Tragfähigkeit der Staatsschulden zum Problem werden könnte.
Keine Neuauflage der Euro- Schuldenkrise
Experten wie von der Fondsgesellschaft Union Investment befürchten aber keine Neuauflage der Euro-Schuldenkrise. Europa befindet sich im stärksten Aufschwung seit 2011. Das sorgt für Wachstum und Beschäftigung und hilft den Banken, weil weniger Kredite ausfallen. Das gilt auch für Italien, wo die Wirtschaft längst nicht mehr stagniert. Es bleiben zwar strukturelle Probleme wie die hohe Verschuldung. Aber die Arbeitslosigkeit dürfte auch in Italien sinken. Das lässt die Staatseinnahmen steigen und erhöht die Tragfähigkeit der Schulden.