Kräne auf der Messe bauma.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Karl-Josef Hildenbrand

Die Stimmung in den Unternehmen bleibt schlecht, vor allem im Baugewerbe. Die Branche leidet stark unter rückläufigen Aufträgen.

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Ifo-Geschäftsklima: Keine Erholung in Sicht

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober minimal zurückgegangen. Eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau, aber keine Entwarnung. Der Präsident des Münchner ifo-Instituts sagt, der deutschen Wirtschaft stehe ein harter Winter bevor.

Über dieses Thema berichtete Wirtschaft und Börse am .

Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober von 84,4 auf 84,3 Punkte gesunken. Die Abwärtsbewegung sei da, aber sie ist vielleicht weniger dramatisch, als viele denken – so schätzt ifo-Präsident Clemens Fuest die aktuelle Lage ein. Der ifo-Geschäftsklimaindex signalisiert keine Erholung aber es gab auch keine drastische Verschlechterung, wie sie so mancher befürchtet hatte. Allerdings ist die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen recht unterschiedlich.

Industrie leidet weiter an Lieferproblemen und Fachkräftemangel

Im verarbeitenden Gewerbe melden die Unternehmen nach wie vor volle Auftragsbücher und die Fabriken sind auch noch gut ausgelastet. Nur die Aufträge können nicht alle abgearbeitet werden und das nach Einschätzung des ifo-Präsidenten mehrere Ursachen. Zum einen fehlen Fachkräfte, zum anderen gebe es aber nach wie vor große Lieferprobleme, so dass die Unternehmen nicht alle Produkte bekommen, die sie bräuchten.

Auftragseinbruch beim Bauhauptgewerbe

Dagegen leidet das Bauhauptgewerbe tatsächlich unter stark rückläufigen Aufträgen. Die Stimmung hat sich deshalb besonders hier deutlich verschlechtert. Im Dienstleistungssektor und im Handel hat sich die Stimmung etwas verbessert, allerdings nach einem drastischen Rückgang im vergangenen Monat.

Experten überrascht, aber nicht optimistisch

Die Volkswirte der Banken reagieren leicht überrascht auf die neueste Entwicklung beim ifo-Geschäftsklima. Allerdings sind sie sich einig: Eine Entspannung sei das noch nicht. Eher ein kurzer Durchschnaufer. Viele rechnen im weiteren Jahresverlauf mit wieder schlechteren Zahlen. Vor allem die Inflation und die hohen Energiepreise dürften sich weiterhin auf die Stimmung in den Unternehmen schlagen.

Wichtiger Frühindikator für deutsche Wirtschaft

Jeden Monat befragt das ifo-Institut 9.000 Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor, dem Handel und dem Baugewerbe. Die Firmen sollen dabei zum einen ihre aktuelle Lage beurteilen und dann die Aussichten für die nächsten 6 Monate. der ifo-Geschäftsklimaindex gilt damit als wichtiger Frühindikator, der zeigen kann, wie sich die deutsche Wirtschaft entwickeln wird.

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