Das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sieht eine Trendwende auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Nach einem leichten Anstieg im November hat das IAB-Arbeitsmarktbarometer auch im Dezember leicht zugelegt und liegt nun bei 100,9. Somit ist der neutrale Wert von 100 erneut überschritten – allerdings liegt er noch deutlich unter dem Niveau, das vor Beginn des Ukraine-Kriegs erreicht wurde.
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Deutscher Arbeitsmarkt erholt sich vorsichtig
Auf europäischer Ebene setzt sich die Abwärtsentwicklung des Barometers jedoch fort. Es liegt mit 99,5 Punkten etwas unterhalb der neutralen Marke von 100 Punkten, teilen die IAB-Forscher weiter mit. "Nachdem sich die Aussichten am deutschen Arbeitsmarkt seit dem Frühling beständig abgeschwächt hatten, geht es jetzt wieder vorsichtig nach oben", berichtet Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs "Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen".
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Erwartung: Deutscher Arbeitsmarkt kommt stabil durch Winter
Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit verzeichnet im Dezember einen Anstieg um 0,3 Punkte und liegt damit bei 98,1 Punkten. Der Wert unter 100 weist zwar weiterhin auf zunehmende Arbeitslosigkeit hin. Allerdings sind auch neue Jobs in Aussicht. Denn die Beschäftigungskomponente des IAB-Arbeitsmarktbarometers für Deutschland fängt sich nach den Rückgängen der vergangenen Monate und steigt im Dezember ebenfalls um 0,3 Punkte an. Sie liegt nun bei 103,7 Punkten und deutet auf steigende Beschäftigung hin. "Die Arbeitsagenturen erwarten, dass der Arbeitsmarkt stabil durch den Winter kommt", so Weber.
Krieg und Energiekrise belasten andere europäische Länder stärker
Die Arbeitsmarktaussichten in Deutschland seien damit besser als in Europa: Der Gesamtwert des European Labour Market Barometers verschlechtert sich weiter und liegt im Dezember bei 99,5 Punkten. Im Vergleich zum November entspricht das einem Rückgang um 0,2 Punkte. Alle nord- und osteuropäischen Länder liegen klar unter 100. "In vielen europäischen Ländern drücken Krieg und Energiekrise die Arbeitsmarktaussichten in den roten Bereich", erklärt Weber.
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