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Im Vergleich zum Vorjahresmonat meldet die Bundesagentur für Arbeit für August mit einer Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent kaum Veränderung.

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Höhere Arbeitslosigkeit im August – Quote in Bayern bei 3,4 %

Die Arbeitslosenzahl in Bayern ist im August gestiegen. Allerdings spricht die Bundesagentur für Arbeit von einem saisonüblichen Anstieg, etwas verstärkt durch Geflüchtete aus der Ukraine. Die hohen Energiepreise haben dagegen noch keinen Einfluss.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilt, waren im Freistaat 252.952 Menschen arbeitslos, 14.113 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich innerhalb eines Monats um 0,2 Prozentpunkte auf 3,4 Prozent. Der stellvertretende Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Klaus Beier, spricht von einem erwarteten saisonal üblichen Anstieg. Denn im August melden sich viele Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen vorübergehend arbeitslos.

Geflüchtete aus der Ukraine haben nur geringe Auswirkungen

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit fast unverändert. Vor einem Jahr waren 156 Menschen mehr ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum August 2021 um 0,1 Prozentpunkte gestiegen. Der aktuelle saisonale Effekt wird durch die Zahl ukrainischer arbeitsloser Kriegsflüchtlinge geringfügig verstärkt, erklärt die BA.

Denn ohne die Registrierung der Ukrainerinnen und Ukrainer wäre die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Juli lediglich um 12.613 gestiegen und im Vergleich zum August vor einem Jahr sogar um 29.766 zurückgegangen. Dies zeigt sich auch an der Arbeitslosenquote der Ausländer: Sie stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,8 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent.

Ukrainerinnen und Ukrainer zeigen sich integrationswillig

Ein Großteil der ukrainischen Geflüchteten stehe dem Arbeitsmarkt noch nicht zur Verfügung, da sie zunächst Deutsch lernen müssten, bewertet die BA die Situation. Die entsprechenden Integrationsmaßnahmen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) würden aber gerade von Ukrainerinnen und Ukrainern gerne in Anspruch genommen. Dadurch ist aber auch die Unterbeschäftigung, die unter anderem Menschen erfasst, die sich in Qualifizierungsprogrammen befinden, gestiegen. Die Unterbeschäftigung umfasste im August 325.935 Menschen und somit 12.925 mehr als im Vormonat.

Weniger Langzeitarbeitslose

Dagegen hat sich die Langzeitarbeitslosigkeit deutlich verringert. Derzeit liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Freistaat bei 60.658 – das sind 11.981 Menschen weniger als vor einem Jahr. Als positiv bewertet die BA auch, dass sich die Energieknappheit, beziehungsweise die gestiegenen Kosten noch nicht auf den Arbeitsmarkt ausgewirkt haben. Zudem sei der bayerische Arbeitsmarkt weiterhin sehr aufnahmefähig. Der aktuelle Bestand an offenen Stellen liegt bei 163.864. Im August 2019, vor der Corona-Pandemie, waren es lediglich 129.798.

  • Zum Artikel: IAB: Jobs schwieriger zu besetzen – Arbeitsmarktbarometer sinkt

Ähnlich verhält es sich bei den noch zu besetzenden Ausbildungsstellen. Derzeit sind in Bayern 38.582 Lehrstellen unbesetzt. Dagegen gibt es nur 8.272 sogenannte unversorgte Bewerber.

Landkreise Günzburg und Main-Spessart sind Spitzenreiter

Unter den Regierungsbezirken teilen sich Niederbayern und Schwaben mit einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent den Spitzenplatz. Sie haben die niedrigste Arbeitslosenquote unter den Regierungsbezirken. Mittelfranken ist in der Rangfolge mit einer Quote von 3,8 Prozent das Schlusslicht. Allerdings ist es auch der einzige Regierungsbezirk, in dem die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist – vor einem Jahr lag die Quote in Mittelfranken noch bei 3,9 Prozent.

Beim Blick auf die Städte und Landkreise verzeichnen mittlerweile der unterfränkische Landkreis Main-Spessart und der schwäbische Kreis Günzburg die besten Zahlen. Hier liegt die Arbeitslosenquote jeweils bei 1,9 Prozent. Bayernweites Schlusslicht ist die Stadt Schweinfurt mit 6,9 Prozent – 0,6 Prozentpunkte schlechter als im Juli und sogar 0,7 Punkte schlechter als vor einem Jahr. Auch die Stadt Coburg hat eine 6 vor dem Komma – aktuell liegt die Quote bei 6,1 Prozent.

Interview mit Andrea Nahles

Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, gibt die Zahl der Arbeitslosen im August bekannt.
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Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, gibt die Zahl der Arbeitslosen im August bekannt.

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