Autozulieferer Bolta Werke insolvent – 1.000 Jobs betroffen
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Der fränkische Autozulieferer Bolta Werke aus dem Nürnberger Land hat Insolvenz angemeldet. Grund ist die Halbleiterkrise.

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Autozulieferer Bolta Werke insolvent – 1.000 Jobs betroffen

Der fränkische Autozulieferer Bolta Werke aus dem Nürnberger Land hat Insolvenz angemeldet. Grund ist die Halbleiterkrise. Der Geschäftsbetrieb an dem Standort mit 1.000 Beschäftigten soll zunächst normal weiterlaufen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Der Autozulieferer Bolta Werke GmbH aus Diepersdorf (Lkr. Nürnberger Land) ist insolvent. Das teilte der Insolvenzverwalter Volker Böhm heute mit. Der Geschäftsbetrieb des Unternehmens werde aber ohne Unterbrechungen in vollem Umfang fortgeführt, erklärte er in einer Mitteilung. Alle Aufträge würden wie vereinbart erbracht.

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Löhne über Insolvenzgeld vorerst gesichert

Wie der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm heute den Beschäftigten erklärte, seien die Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert. Zudem habe er Kontakt zu wichtigen Kunden aufgenommen. "Diese haben ausnahmslos ihre Unterstützung für die Sanierung zugesagt und angekündigt, weiter bei den Bolta Werken zu bestellen", wird der Insolvenzverwalter in einer Pressemitteilung zitiert.

Weltweite Halbleiterkrise brachte Bolta in Schieflage

Der Grund für die Schieflage des Unternehmens ist nach Angaben der Geschäftsführung die aktuelle weltweite Halbleiterkrise. In der Folge hätten einige Kunden ihre Bestellungen verschoben, was bei Bolta zu einem massiven Umsatzeinbruch geführt habe, der finanziell nicht aufgefangen werden konnte. Die Bolta Werke fertigen Bauteile und einzelne Komponenten wie Typenschilder und Zierleisten für zahlreiche Automobil-Premiummarken. Das Unternehmen beschäftigt am Standort in Diepersdorf zurzeit rund 1.000 Menschen.

Ausländische Bolta-Standorte sind nicht betroffen

Insgesamt arbeiten weltweit rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Bolta-Gruppe. Das Unternehmen hat weitere Produktionsstätten in den USA und Mexiko. Die ausländischen Bolta-Gesellschaften sind laut Insolvenzverwalter nicht von Insolvenz betroffen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Bolta-Gruppe einen Umsatz von insgesamt rund 230 Millionen Euro.

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