Monatelang hat ein Streit um die Mehrheitsverhältnisse den Amberger Autozulieferer Grammer im vergangenen Jahr gelähmt. Das schlägt sich jetzt in den Zahlen nieder, wie das im SDax notierte Unternehmen heute auf Basis vorläufiger Zahlen in Amberg mitteilte. Die Grammer AG beschäftigt weltweit mehr als 12.500 Menschen. Die meisten von ihnen arbeiten an den Standorten rund um Amberg.
Im Herbst wurde die Prognose gesenkt
Grammer hatte wegen der Querelen um die Einflussnahme der Investorenfamilie Hastor bereits mehrfach auf hohe Sonderkosten und eine Zurückhaltung der Kunden verwiesen. Im Oktober hatte das Management um Hartmut Müller die Prognose gesenkt, weil ein gewichtiger Folgeauftrag wegfiel und das Unternehmen zehn Millionen Euro an Sonderkosten verbuchte.
Beim Umsatz konnte Grammer vom Aufschwung bei Nutzfahrzeugen profitieren. Grammer fertigt unter anderem Mittelkonsolen, Arm- und Kopfstützen für Pkw und baut zudem Sitze für Nutzfahrzeuge. Der Umsatz insgesamt kletterte um fünf Prozent auf 1,79 Milliarden Euro.
Hauptversammlung schmetterte Übernahme ab
Die bosnische Investorenfamilie Hastor war groß bei Grammer eingestiegen und wollte - gegen den Willen des Managements - die Macht bei den Oberpfälzern übernehmen. Auf der Hauptversammlung im Mai vergangenen Jahres wurde der Übernahmeversuch dann abgeschmettert.