Hastor wollte mit seinen beiden Gesellschaften Halog und Cascade im Mai bei der Hauptversammlung Grammer übernehmen. Die Aktionäre lehnten die Anträge für einen Austausch des Vorstandes und der meisten Aufsichtsratsmitglieder aber deutlich ab.
Inzwischen hat der chinesische Investor Ningbo Jifeng die meisten Anteile an der Grammer AG. Laut der Pressemitteilung hält das mit Jifeng verbundene Unternehmen JAP Capital Holding GmbH seit dem Juli über 20 Prozent. Hastor hält mit Halog und Cascade derzeit rund 20 Prozent der Grammer-Aktien. Eine negative Einflussnahme oder ein Kontrollwechsel durch die Prevent-Gruppe sei daher künftig nahezu ausgeschlossen, heißt es.
Autohersteller zögern noch
Wie bereits im Februar prognostiziert, hat die Grammer AG ihren Konzernumsatz weiter gesteigert. Im ersten Halbjahr sei er um 5,5 Prozent gestiegen auf 908 Millionen Euro (2016: 860 Millionen). Verantwortlich dafür sei der Umsatzanstieg im Konsolengeschäft. Grammer liege damit im "Zielkorridor für 2017", so Vorstandschef Hartmut Müller.
Dennoch hat der Streit mit der Prevent-Gruppe und die besonderen Aufwendungen dafür das Ergebnis im zweiten Quartal deutlich abgesenkt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt bei 12,6 Millionen Euro im zweiten Quartal (im ersten Halbjahr waren es 35,1 Millionen Euro). Die großen Autohersteller wie VW, Daimler und BMW seien nach wie vor zögerlich mit ihren Aufträgen an Grammer. Viele Großaufträge lagen auf Eis, weil Großkunden das Ergebnis der Hauptversammlung Ende Mai abwarten wollten. Obwohl eine feindliche Übernahme der Prevent-Gruppe abgewendet wurde, wirke sich der Auftragseingang in der Breite noch nicht aus, so ein Grammer-Sprecher.
Klage läuft noch
Derzeit läuft eine Klage am Landgericht Nürnberg-Fürth. Die Prevent-Gruppe hat die Beschlüsse der Hauptversammlung für die Entlastung des Vorstandes und der Aufsichtsräte angefochten. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung steht aber noch nicht fest, so der Halbjahresbericht von Grammer.