Google, die Tochter des Internetkonzerns Alphabet, wird beschuldigt, bei Suchergebnissen und im Werbegeschäft Konkurrenten benachteiligt zu haben. Das geht aus am Dienstag veröffentlichten Gerichtsunterlagen hervor.
Wiederholt milliardenschwere Strafen
In den USA werden bereits seit mehr als einem Jahr Wettbewerbsermittlungen gegen den Suchmaschinenbetreiber geführt. Die Europäische Union hatte in den Jahren 2017 bis 2019 wiederholt milliardenschwere Strafen gegen das Unternehmen verhängt, weil es seine Marktmacht missbraucht und andere Firmen benachteiligt habe.
Anti-Trust-Verfahren von ähnlichen Dimensionen gab es in den USA 1998 gegen Microsoft und 1974 gegen AT&T. Das Microsoft-Verfahren wird wegen der Einbremsung des Softwarekonzerns als ein Wegbereiter des Internetbooms angesehen. Das AT&T-Verfahren führte zu einer Neuordnung des Telefonnetzes in den USA.
Republikaner und Demokraten einig
Während sich die Republikaner von Präsident Donald Trump und die Demokraten seines Herausforderers Joe Biden vor der Wahl am 3. November aufs Heftigste bekämpfen, demonstrierten beide Lager in ihrer Kritik an Google seltene Einigkeit.
Der republikanische Senator Josh Hawley bezeichnete die Klage als "wichtigstes Anti-Trust-Verfahren einer ganzen Generation". Senatorin Elizabeth Warren von den Demokraten hatte ein "rasches, energisches Vorgehen" gegen Google gefordert.
Google kritisierte den Schritt der Regierung mit scharfen Worten. Internetnutzer verwendeten die Angebote des Unternehmens, weil sie diese frei wählten, nicht weil es keine Alternativen gäbe, erklärte der Konzern.
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