Vor allem deutliche Steigerungen bei den Konjunktur- und Einkommenserwartungen haben die Stimmung der Konsumenten im April spürbar aufgehellt. Bei der Anschaffungsneigung verzeichnen die GfK-Forscher immerhin moderate Verbesserungen.
Stetiger Aufwärtstrend
Mittlerweile weist die Studie bereits den siebten Anstieg in Folge aus. "Nachdem der Zuwachs im Vormonat eher gering ausfiel, steigt die Konsumentenstimmung in diesem Monat wieder deutlicher an", erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Allerdings bleibt der Wert nach wie vor unter dem Vor-Pandemie-Niveau vor etwa drei Jahren. Positiv ist zu verzeichnen, dass auch die Einkommenserwartungen zum siebten Mal in Folge zulegen können und damit erstmals wieder das Niveau vor dem Beginn des Ukraine-Krieges erreichen."
Hohe Tarifabschlüsse und sinkende Energiepreise
Als ausschlaggebenden Treiber für die positive Entwicklung des Konsumklimas macht Bürkl die gestiegenen Einkommenserwartungen aus. Sie befinden sich auf dem höchsten Stand seit Beginn des Kriegs in der Ukraine. Dazu hätten die sinkenden Energiepreise beigetragen sowie die Maßnahmen der Politik, die die immer noch hohen Energiepreise für Haushalte und Unternehmen zumindest teilweise kompensierten. Da zudem hohe Tarifabschlüsse zu erwarten oder bereits ausgehandelt seien, gingen immer mehr Haushalte davon aus, dass die inflationsbedingten Kaufkraftverluste deutlich milder ausfallen werden als ursprünglich befürchtet.
Verunsicherung ist noch spürbar
Dennoch ist bislang noch keine deutliche Entspannung abzusehen. So gehen die GfK-Experten davon aus, dass der private Konsum in diesem Jahr eher schwach bleiben und keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten wird. Das zeigt die Anschaffungsneigung. Der Trend zu größeren Ausgaben habe zwar zum dritten Mal in Folge zugelegt. Insgesamt sei das Niveau aber sogar noch unter dem zu Zeiten der beiden pandemiebedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 und Ende 2020/Anfang 2021. Als Grund hat Bürkl die weiterhin vorherrschende Verunsicherung ausgemacht. Denn nun stünden die Abrechnungen für die vergangene Heizperiode an und viele Haushalte müssten mit deutlich höheren Kosten rechnen.
Optimistische Konjunkturerwartungen
Deutlich optimistischer sind die Deutschen im Hinblick auf die Konjunktur. Die Konjunkturerwartungen erhielten zwar im vergangenen Monat einen kleinen Dämpfer. Nun setzen sie aber ihren Aufwärtstrend fort und liegen deutlich über dem Niveau des vergangenen Jahres.
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