Bei der Erwartung der Verbraucher ans eigene Einkommen erreichte die Verbraucherlaune in der neuen Studie sogar ein absolutes Hoch: Im August legte der entsprechende Indikator um 0,5 Zähler auf 61,4 Punkte zu. Es war nicht nur der fünfte Anstieg in Folge, sondern auch ein Höchststand seit der Wiedervereinigung. Auch die Bereitschaft zu größeren Anschaffungen bleibt hoch. Der entsprechende Indikator stieg um 3,3 Zähler auf 58,1 Punkte.
Konsumrisiko Trump?
Die anhaltend schwache Sparneigung gebe der Konsumlaune weiteren Schub, so GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl, der aber auch gewisse Risiken für die gute Stimmung sieht: Handelsbeschränkungen der Regierung von US-Präsident Donald Trump könnten negative Auswirkungen besonders auf deutsche Autobauer haben.
"Bei dem ein oder anderen Beschäftigten in der Autoindustrie oder bei den Zulieferern könnte eine gewisse Sorge vor Arbeitslosigkeit aufkommen - und das wäre für die Konsumstimmung schädlich." Rolf Bürkl, GfK
Schneller Diesel-Ausstieg wäre schlecht
Für Verunsicherung bei Verbrauchern könnte auch die Debatte um die Zukunft von Diesel-Pkw und eine mögliche Quote für Elektroautos sorgen. Denn für die Autobauer wäre ein rascher Abschied vom Verbrennungsmotor eine starke Zäsur, erklärte Bürkl. Ein kompletter Umbau der Autobranche könnte Arbeitnehmer beunruhigen, deren Jobs mit Einzug der E-Mobilität überflüssig werden könnten.
"Je eher sich die Industrie darauf einstellt und einen sanften Übergang hinbekommt, desto weniger wird das negative Auswirkungen auf die Konsumlaune haben." Rolf Bürkl, GfK
Die Forscher bleiben optimistisch
Fürs erste überwiegt bei den GfK-Forschern aber der Optimismus. Im September dürfte der Index für das Konsumklima um 0,1 auf 10,9 Punkte steigen. Dass die Erwartungen der für die Studie befragten 2.000 Verbraucher an die Konjunktur nach fünf Zuwächsen in Folge einen Dämpfer erstmals wieder gesunken sind, beunruhigt Rolf Bürkl nicht: Das sei eher als "ein Ausrutscher" zu bewerten, die Zahlen blieben auf gutem Niveau.