Bürotürme der Deutschen Bank in Frankfurt
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Geldwäscheverdacht: Razzia bei der Deutschen Bank

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Geldwäscheverdacht: Razzia bei der Deutschen Bank

Ermittler haben Räumlichkeiten der Deutschen Bank durchsucht. Das teilte die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit. Die Durchsuchung stehe im Zusammenhang mit einem Geldwäscheverdacht, den die Bank offenbar selbst gemeldet hatte.

In Frankfurt fanden am Vormittag Durchsuchungsmaßnahmen in Räumlichkeiten der Deutschen Bank aufgrund eines Durchsuchungsbeschlusses des zuständigen Amtsgerichts statt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt mit. Vor Ort waren demnach Beamte des Bundeskriminalamts (BKA), der Finanzaufsicht BaFin und der Staatsanwaltschaft Frankfurt eingesetzt, hieß es.

Bank meldete Geldwäscheverdacht

Die Deutsche Bank erklärte, es handele sich um eine Ermittlungsmaßnahme der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main "im Zusammenhang mit Geldwäscheverdachtsmeldungen, die die Bank abgegeben hat". Die Deutsche Bank kooperiere "vollumfänglich mit den Behörden", fügte das Finanzinstitut hinzu. In welchem Zusammenhang der Geldwäscheverdacht aufgetaucht war, wer betroffen ist oder welchen möglichen finanziellen Umfang der Fall hat, teilte das Geldhaus nicht mit.

Bank versprach verstärkte Kontrolle

Die Banken sind gesetzlich verpflichtet, einen Geldwäscheverdacht zu melden. Schon in der Vergangenheit war die Deutschen Bank wegen Geldwäschefällen in die Schlagzeilen geraten. Sie war dabei mit Kritik konfrontiert, Transaktionen oder Kunden mangelhaft kontrolliert zu haben. Schließlich hatte 2018 die Finanzaufsicht Bafin einen Sonderbeauftragten beim Branchenprimus eingesetzt, um die Umsetzung von vorgeschriebenen Maßnahmen besser überprüfen zu können.

Nach einem weiteren Rüffel der Aufseher im vergangenen Jahr hatte das Institut den Leiter der Geldwäsche-Bekämpfung ausgetauscht. Vorstandschef Christian Sewing versprach stärkere Anstrengungen im Kampf gegen Finanzkriminalität und stellte signifikante Investitionen in Technologie in Aussicht, besonders in Systeme zur Bekämpfung zur Finanzkriminalität.

Aktienkurs sackt ab

Nach Bekanntwerden der Durchsuchungen bei der Deutschen Bank gerieten die Aktien des Geldhauses unter Druck. Die Papiere gaben ihre Tagesgewinne von zweitweise 2,8 Prozent ab und notierten mit 1,5 Prozent im Minus.

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