Nachdem die Galeria-Kaufhof-Filiale am Regensburger Neupfarrplatz nicht mehr von der Schließung betroffen ist, wird sie bis zum 17. Juni mit dem Abverkauf weitermachen und dann zunächst schließen.
Die Wiedereröffnung ist für Juli geplant, dann mit einem neuen Warenangebot. Das hat Roman Kasimir, Geschäftsführer des Galeria Kaufhof Regensburg, am Freitag im BR-Interview bestätigt.
Noch viele Fragen offen
Das Kaufhaus habe bereits 70 Prozent seines Warenbestands abverkauft. Wie genau es nach der Wiedereröffnung weitergehen soll, ist noch nicht klar. Kasimir glaube nicht, dass sich das Kaufhaus bis dahin groß verändern werde. Für die Filiale seien zwar Umbaumaßnahmen geplant, doch in welcher Form müsse noch geklärt werden.
Probleme mit dem Vermieter gelöst
Grund für die überraschende Entscheidung zur Rettung des Kaufhauses ist eine Einigung zwischen Galeria und dem Vermieter des Gebäudes. Wie das bayerische Wirtschaftsministerium dem BR auf Anfrage bestätigte, konnte sich zu Beginn nicht geeinigt werden, da Galeria eine Senkung der Miete gefordert hatte, die der Vermieter zunächst nicht bereit war, zu akzeptieren. Eine Lösung für beide Seiten konnte nach Gesprächen mit Vertretern des Vermieters und dem Unternehmen gemeinsam mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium gefunden werden.
Künftig weniger Verkaufsfläche?
Laut dem Ministerium sollen nach der Wiedereröffnung Teile des 11.000 Quadratmeter großen Kaufhauses an Dritte abgegeben werden. Schon in der Vergangenheit gab es dahingehend Gespräche mit der Stadt Regensburg, die nun wieder aufgenommen werden sollen. Finanziell unterstützt wird das Kaufhaus durch das Wirtschafsministerium jedoch nicht.
Ideen für die Zukunft
Das Ziel der Stadt für das Kaufhaus-Areal sei ein multifunktionaler Raum, in dem nicht nur eingekauft werden kann, sondern der auch Aufenthaltsqualität haben soll. Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk zeigt sich die Stadt zwar froh über die Weiterführung, doch: "Dass es nicht weitergehen kann wie bisher, darin sind sich alle Beteiligten einig", so eine Sprecherin.
Gute Nachrichten aus der Chefetage
Donnerstagabend hat die Geschäftsführung der Kaufhof-Belegschaft die Nachricht überbracht, dass die Filiale von der Schließungsliste gestrichen ist und die Kündigungen damit zurückgezogen sind. Vor der Schließungsankündigung waren 84 Mitarbeiter bei der Filiale am Neupfarrplatz angestellt.
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Laut Geschäftsführer Roman Kasimir sind einige Mitarbeiter bereits gegangen und haben selbst gekündigt. Wie viele genau, könne er jedoch nicht sagen. "Der Markt ist sehr dankbar für meine Mitarbeiter. Unsere Kündigungen sind zurückgezogen, doch wir müssen uns personell auf jeden Fall neu aufstellen."
Erleichterung bei der Gewerkschaft
Auch Verdi zeigt sich erleichtert über das Weiterbestehen des Kaufhauses. Offiziell wurde die Gewerkschaft aber noch nicht informiert.
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