Kunden verlassen die Filiale einer Galeria-Filiale
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Auch die Zukunft der fränkischen Galeria-Kaufhof-Standorte ist ungewiss.

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Galeria-Kaufhof in Franken: Keine Übernahme durch "buero.de"

Was passiert mit den insgesamt zehn Galeria-Kaufhof-Filialen in Franken? Eigentlich hatte ein Onlinehändler eine Übernahme für sechs der Einkaufshäuser in Mittel-, Ober- und Unterfranken angekündigt. Davon scheint jetzt aber keine Rede mehr zu sein.

Die Zukunft der meisten der insgesamt zehn Galeria-Kaufhof-Filialen in Franken ist wieder ein Stück ungewisser. Nachdem der potenzielle Investor, der Detmolder Onlinehändler "buero.de", sein Übernahmeangebot für 47 der bundesweit 131 Filialen zurückgenommen hat, ist nun wieder unklar, wie es in den von einer möglichen Schließung betroffenen Filialen weitergeht. Buero.de-Chef Markus Schön wollte dem Vernehmen nach auch sechs fränkische Filialen übernehmen: Bamberg, Coburg, Bayreuth, Schweinfurt, Aschaffenburg und Erlangen.

Galeria-Kaufhof: Unrentabel im Weihnachtsgeschäft

Auch die Zukunft der restlichen Filialen in Würzburg sowie der drei Standorte in Nürnberg ist ungewiss. In Nürnberg wollte Galeria-Kaufhof schon bei der letzten Insolvenz 2020 die beiden Standorte an der Lorenzkirche sowie im Stadtteil Langwasser schließen. Ein Eingreifen der Lokalpolitik konnte das damals verhindern.

Wie ein Galeria-Kaufhof-Betriebsrat dem BR mitteilte, habe es am vergangenen Dienstag eine E-Mail des Gesamtbetriebsrats gegeben, in der von der Schließung von bis zu 90 Filialen die Rede sei, weil sie auch im aktuellen Weihnachtsgeschäft unrentabel gewesen sein sollen. Letzteres bestätigte gemäß der "Wirtschaftswoche" auch der Chef der angeschlagenen Warenhauskette, Miguel Müllenbach, in einem unternehmensinternen Podcast. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft habe es zwar Zuwächse bei der Kundenfrequenz gegeben, die Werte lägen aber immer noch rund 20 Prozent unter denen von 2019. Da müsse Galeria seine Strategie "an die neuen Realitäten anpassen". Das künftige Filialportfolio müsse "dauerhaft" den veränderten Marktbedingungen standhalten.

Eigentümer aus Österreich zeigt sich bereit zu investieren

"Deutlich klarere Aussagen" solle es Ende Januar geben, kündigte Müllenbach weiter an. Demnach sollten im März die Gläubiger über den Sanierungsplan abstimmen. Bis dahin wolle das Management die Beteiligten überzeugen, dass Galeria eine Zukunft hat, sagte der Unternehmenschef dem Bericht zufolge weiter. Galerias Eigentümer, die österreichische Signa-Gruppe von Immobilienunternehmer René Benko, habe signalisiert, dass er "auch nach vorne hin bereit ist, Geld in dieses Unternehmen reinzugeben, sofern wir eine Einigung mit den Gläubigern im März erreichen".

Mit Informationen von AFP

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