Blick von oben auf den Galeria Kaufhof-Standort in der Regensburg Altstadt
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Blick von oben auf den Galeria Kaufhof-Standort in der Regensburg Altstadt

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Galeria-Kaufhof-Filiale in Regensburger Altstadt wohl gerettet

Die Filiale von Galeria-Kaufhof in Regensburg bleibt wohl nun doch erhalten. Alle Beteiligten hätten sich auf einen Erhalt verständigt. Eigentlich hätte die Filiale im Zuge des Insolvenzverfahrens geschlossen werden sollen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Der Galeria-Kaufhof-Standort in der Regensburger Altstadt bleibt wohl erhalten. Der Galeria-Konzern, der Eigentümer der Immobilie und das Wirtschaftsministerium hätten sich auf einen Erhalt der Filiale verständigt. So soll der Abverkauf in der Filiale gestoppt und die Kündigungen zurückgenommen werden. Das habe der Konzern dem Bayerischen Wirtschaftsministerium mitgeteilt, wie das Ministerium am Donnerstagabend meldete.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist zuversichtlich, dass bis zu 80 Arbeitsplätze erhalten werden können. Allerdings habe der Konzern dem Wirtschaftsministerium mitgeteilt, dass es trotz der Fortführung des Standorts Optimierungsbedarf gebe. Laut Wirtschaftsministerium bedeutet das konkret, dass Galeria Karstadt Kaufhof Teile der Fläche an Dritte abgeben will.

OB: "Eine sehr gute Nachricht"

Die Stadt Regensburg zeigt sich auf BR-Nachfrage erfreut über die Entscheidung, auch wenn es noch keine offizielle Bestätigung gebe. "Es ist eine sehr gute Nachricht für Regensburg, für die Altstadt und den Standort", sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.

Ein neues Konzept muss her

Allerdings wisse die Stadt auch, dass nun viel getan werden müsse, um die Filiale weiterzuführen. "Wir brauchen ein nachhaltiges Konzept für die Zukunft. Einfach öffnen und alles ist gut, kann es nicht sein. Es muss was Neues passieren."

Die Oberbürgermeisterin lädt alle Beteiligten daher zu Gesprächen ein. "Meine Türen sind ganz weit offen." Eigentlich sollte die Filiale in der Regensburger Altstadt im Zuge des Insolvenzverfahrens geschlossen werden.

Große Erleichterung bei Verdi

Nach der Rettung der Galeria Kaufhof-Filiale ist die Freude bei der Gewerkschaft Verdi groß. Das teilte Thomas Gürlebeck, Verhandlungsführer bei Verdi im bayerischen Großhandel, dem BR am Donnerstagabend mit. "Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen", sagte Gürlebeck. Für die Angestellten, die nach den Kündigungen keine Anschlussbeschäftigungen gefunden haben, sei die Rettung eine Erlösung in letzter Sekunde.

Gürlebeck wollte auch nicht ausschließen, dass Teile der Belegschaft, die sich bereits um einen neuen Job bemüht hatten, doch noch bei Galeria in Regensburg bleiben. "Die Verbundenheit mit dem Kaufhaus ist schon groß", sagte er. Die Rettung motiviere Verdi, sich auch weiterhin intensiv für die Rettung anderer Filialen einzusetzen.

Sieben Galeria-Filialen schließen in Bayern

In Bayern treffen die Schließungen damit wohl sieben Filialen - ursprünglich sollten es zehn sein. Zum 30. Juni ist in den Häusern Coburg, München Bahnhof, Nürnberg Königstraße und Nürnberg-Langwasser Schluss. Eigentlich sollte auch die Filiale am Regensburg Neupfarrplatz schließen. In der zweiten Schließungswelle zum 31. Januar 2024 trifft es dann Häuser in Kempten, Rosenheim und Schweinfurt.

Deutschlandweit sollen auch die Standorte in Dortmund und Bremen fortgeführt werden. Dies geht aus einer internen Mitarbeiterinformation vom Donnerstag hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Unterzeichnet wurde die Info unter anderem vom scheidenden Galeria-Chef Miguel Müllenbach.

Warenhaus-Konzern in Schieflage

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende vergangenen Jahres zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Als Gründe dafür nannte der Konzern die Folgen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges.

Ein erstes Schutzschirmverfahren, das 2020 während des ersten Corona-Lockdowns eingeleitet worden war, hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, dem Abbau von etwa 4.000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.

Rückblick im Video: Galeria Karstadt schließt zahlreiche Filialen

Bei Karstadt Kaufhof, der letzten großen Warenhauskette in Deutschland, werden mehrere Filialen dicht gemacht, Tausende verlieren ihren Job.
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13.03.23: Bei Karstadt Kaufhof, der letzten großen Warenhauskette in Deutschland, werden mehrere Filialen dicht gemacht.

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