Ende Oktober meldete der Kaufhauskonzern Galeria Insolvenz an. Vor wenigen Tagen wurde das Insolvenzverfahren vor dem Amtsgericht Essen eröffnet. Die Gläubiger haben nun Zeit bis zum 6. März, um ihre Forderungen zu stellen. Am 27. März soll die Gläubigerversammlung stattfinden. Es ist schon die zweite Insolvenz nach der Fusion von Karstadt und Kaufhof zum neuen Galeria-Konzern GKK. Mehrere Sanierungskonzepte sind bereits gescheitert, Staatshilfen wurden gezahlt. Gläubiger und Lieferanten verloren Milliardenbeträge. Unbestätigten Berichten zufolge ist ungefähr jedes dritte Warenhaus von Schließung bedroht.
Verdi fordert Flächentarifvertrag
Vor diesem Hintergrund beginnen heute die Tarifverhandlungen für die Angestellten der Warenhauskette. Verdi behauptet, dass die Belegschaft schon zu viele Zugeständnisse gemacht habe. Seit der Sanierung von 2020 hätten Mitarbeiter auf bis zu 5.500 Euro verzichtet. Es sei nun an der Zeit, den übrigen Beschäftigten den branchenüblichen Flächentarif für den Einzelhandel zu bezahlen. Wer auf die Herausforderungen bei Galeria Karstadt Kaufhof nur mit Personalabbau, Filialschließungen und Lohnkürzungen antworte, habe kein Zukunftskonzept, so die Gewerkschaft.
Geschäftsleitung lehnt Lohnerhöhungen ab
Die Geschäftsleitung antwortete darauf, dass die erneute Insolvenz in Eigenregie keine Lohnerhöhungen zulasse. Man habe die Forderungen der Gewerkschaft Verdi zur Kenntnis genommen, teilte das Unternehmen den rund 17 400 verbliebenen mit. Sie seien nicht mit dem vorgelegten Insolvenzplan in Einklang zu bringen.
Die Gespräche wurden begleitet von einer Protestkundgebung, die Verdi und Betriebsräte organisiert haben.
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