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G20-Treffen der Finanzminister in Buenos Aires

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G20-Minister warnen vor Risiken durch Handelsstreitigkeiten

Die Finanzminister der 20 großen Industrie- und Schwellenländer (G20) haben zum Abschluss ihres Treffens in Buenos Aires vor Risiken für die Weltwirtschaft durch Handelsstreitigkeiten und wachsende geopolitische Spannungen gewarnt.

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Das globale Wirtschaftswachstum sei "robust", kurz- und mittelfristige Risiken hätten aber zugenommen, warnten die G20-Finanzminister in ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung. Dazu zählten "erhöhte Handels- und geopolitische Spannungen" sowie "globale Ungleichgewichte". Die USA wurden in der Erklärung nicht erwähnt, obwohl sie im Zentrum vieler gegenwärtiger Handelsstreitigkeiten stehen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) schrieb im Kurzmitteilungsdienst Twitter, es gebe "keine Alternative zu einer engen, multilateralen Zusammenarbeit". US-Finanzminister Steve Mnuchin erklärte, Washington verfolge keinen protektionistischen Kurs, sondern wolle lediglich einen "ausgeglicheneren Handel" mit anderen Ländern.

Fairer Handel - was ist das eigentlich?

Ganz unterschiedliche Auffassung herrschen aber über die Frage, was freier Handel eigentlich bedeutet. "Wir haben ein Defizit im Handel mit der EU. Sie schützen viele ihrer Märkte", sagte Mnuchin. Für die US-Regierung muss bei den Gesprächen alles auf den Tisch: neben Zöllen auch technische Handelshemmnisse und Subventionen. "Wir wollen nur sicherstellen, dass amerikanische Arbeiter und Unternehmer fair behandelt werden", sagte Mnuchin. Nach Einschätzung der Europäer hingegen haben die Vereinigten Staaten mit ihren Zöllen auf Stahl und Aluminium den Konflikt überhaupt erst angezettelt.

Aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte ausgerechnet die US-Wirtschaft wegen drohender Strafzölle in zahlreichen Ländern der größte Verlierer einer weiteren Eskalation im Handelsstreit sein. Letztendlich würde aber die ganze Welt unter einem Zoll-Wettrüsten leiden. Im schlechtesten Fall könnte die weltweite Wirtschaftsleistung im Jahr 2020 um 0,5 Prozent oder 430 Milliarden US-Dollar niedriger liegen als bislang erwartet, schätzt der IWF.

Freie Handelsströme wichtig für die Weltwirtschaft

In der argentinischen Hauptstadt unterstrichen die Vertreter der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer die Bedeutung freier Handelströme für die Weltwirtschaft. "Der internationale Handel und Investitionen sind wichtige Motoren für Wachstum, Produktivität, Innovation und Entwicklung", hieß es in der G20-Abschlusserklärung. "Wir müssen den Dialog intensivieren und Maßnahmen ergreifen, um die Risiken einzuhegen und das Vertrauen zu steigern."