Auch wenn die Passagierzahlen inzwischen wieder etwas anziehen, für die Unternehmen in der Luftfahrtbranche und ihre Angestellten ist noch lange keine Zeit zur Entspannung in Sicht. Ein Problem ist, dass sich derzeit fast täglich die Regeln für internationale Reisen ändern und Airlines höchst kurzfristig umdisponieren müssen. Deswegen fordert der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) für die Zukunft klare Regeln und mehr staatliche Unterstützung. Das teilte der Verband heute bei der Vorlage seiner Halbjahresbilanz mit.
Kurzfristig auf neue Reisewarnungen reagieren
Gerade erst hatten sich die Buchungszahlen für Flüge nach Spanien erholt, da verhängte die Bundesregierung eine Reisewarnung für das bei deutschen Urlaubern so beliebte Urlaubsziel. Jetzt müssen Flüge abgesagt und stornierte Tickets erstattet werden, gleichzeitig werden potentielle Passagiere abgeschreckt. Solche Entscheidungen hängen in diesen Wochen wie ein Damokles-Schwert über Fluggesellschaften und Flughafen-Betreibern, sagt der Verband.
Zeit für Erholung kommt später als erhofft
Der BDL, der Airlines und Airports gleichermaßen vertritt, fürchtet nun, dass die erhoffte Erholung noch später kommen wird als bisher prognostiziert. Die Branche sei in einer fundamentalen Krise. Nach wie vor seien mehr als 80.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit, schnelle Besserung nicht in Sicht.
Der Verband wünscht sich vor allem mehr Planbarkeit. Man habe längst Sicherheitskonzepte ausgearbeitet, mit denen sich auch ein Interkontinental-Verkehr etwa nach Nordamerika wieder hochfahren ließe, hieß es. Allerdings sei dies bisher an der Politik gescheitert. Der BDL fordert nun noch einmal mit Nachdruck, hier zu Lösungen zu kommen. Sonst sehe der Verband schwarz für eine systemrelevante Branche.
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