"Sei schlau, geh' zum Bau!" Mit diesem Spruch warb die Branche einst um Kräfte. Dann kam die Finanzkrise - und die Aufträge fielen weg. Die Zahl der Mitarbeiter sank entsprechend. Doch nun werden sie wieder dringend gesucht. Das Angebot an offenen Stellen steigt von Quartal zu Quartal und liegt jetzt laut IAB bei über 100.000. Doch beim Anwerben von Fachkräfte tun sich Baufirmen schwer.
"Wenn jemand auf einen Bagger sitzen oder bei über 30 Grad Asphalt einbauen soll, ist die Attraktivität ein bisschen schwerer darzustellen, als wenn ich in einem klimatisierten Büro sitze oder Home-Office machen kann." Josef Geiger, Bauunternehmer
Josef Geiger weiß, wovon er spricht: Er führt die Geschäfte bei einem Allgäuer Bauunternehmen. Seine Fachkräfte wurden sogar schon von Headhuntern angesprochen. Auch die großen Baukonzerne müssen Stellen besetzen. Früher schauten sich die Firmen im EU-Ausland um. Aber auch in Portugal, Polen oder Tschechien hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert. Geiger wirbt unter Schulabgängern, doch immer weniger zeigen sich geeignet.
"Wir brauchen qualifizierte Abgänger von der Hauptschule, doch da haben wir Riesen-Probleme, dass die Qualität sinkt." Josef Geiger
Nur Stein auf Stein setzen zu können, reicht auf den Baustellen eben nicht aus.