Eine gute Stunde dauerte das Treffen in No 10 Downing Street, danach war klar: die Wirtschaftsbosse in der EU sehen die Lage genau so wie die Kommission.
Erst muss die Scheidung klar sein, dann kann über die Zukunft geredet werden, sagte Steffen Kampeter, der Chef des deutschen Arbeitgeberverbandes BDA, dem ARD-Studio London.
Man erwarte, dass da in den nächsten zwei Wochen etwas auf den Tisch komme.
Umstritten ist vor allem die so genannte Austrittsrechnung, aber auch zu den Rechten von EU-Bürgern in Großbritannien und zur irisch-nordirischen Grenze gibt es bislang keine Klarheit.
Scheitern die Brexit-Gespräche?
Die größte Gefahr bei den Brexit-Verhandlungen sei die Irrationalität, sagte Kampeter.
Die politische Taktiererei könne zu einer Situation führen, in der alle nur verlieren.
Ein Scheitern sei immer noch möglich, auf Unternehmensebene würden derzeit Pläne entwickelt, mit denen man darauf vorbereitet sei.
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Industrie Andreas Lang sagte, der von britischer Seite geplante Übergang von zwei Jahren erscheine zu kurz, ein Freihandelsabkommen brauche länger.
Für die Übergangsphase selbst sei es zwingend, dass das aktuell geltende Recht weiter bestehe.
Die Zeit laufe gegen einen geregelten Austritt, wenn man beim EU-Gipfel im Dezember nicht zu einem Ergebnis komme, sagte Lang.