EU-Kommission Juncker kündigte nach der Entscheidung Washingtons umgehend Gegenmaßnahmen an. Welche das sind, will er in den kommenden Stunden bekanntgeben. "Das ist ein schlechter Tag für den Welthandel", sagte Juncker. Die EU hat bereits im Vorfeld eine Liste mit US-Waren im Wert von 2,8 Milliarden Euro erstellt, die sie ihrerseits mit Strafzöllen belegen könnte. Dazu zählen etwa Motorräder, Jeans und Whiskey.
Merkel und Maas kritisieren USA
Bundeskanzlerin Merkel kündigte an, die EU werde klug, entscheiden und gemeinsam antworten. Sie sei sich mit den Partnern in der Europäischen Union einig, dass die US-Zölle nicht mit den Regeln des Welthandels vereinbar seien. Auch Außenminister Maas kritisierte die Politik der Trump-Administration. Er sagte, Protektionismus und Abschottung gegenüber dem Freihandel dürften nicht wieder die Oberhand gewinnen.
Ab Mitternacht gelten die Einfuhrzölle
Zuvor hatte US-Handelsminister Ross hatte zuvor bekanntgegeben, dass die USA die Ausnahme für die EU-Länder bei Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium nicht verlängert werden. Damit fällt ab Mitternacht ein Aufschlag von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium an. Die USA hatten wiederholt von den Europäern verlangt, über ein neues Handelsabkommen zu sprechen. Die EU hatte ihrerseits gefordert, dauerhaft von den Zöllen ausgenommen zu werden, erst dann könne verhandelt werden. Diese Bedingung wollten die USA nicht erfüllen.