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ESF-Programm für Langzeitarbeitslose: Top oder Flop?

Der Arbeitsmarkt präsentiert sich stabil. Der Fokus von Arbeitsagenturen und Jobcentern liegt nun auf Menschen, die länger ohne Arbeit sind. Seit zwei Jahren läuft ein Programm für Langzeitarbeitslose. Eine erste Bilanz. Von Eleonore Birkenstock

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Über dieses Thema berichtete Wirtschaft kompakt am .

Mithilfe von EU-Geldern hat das Bundesarbeitsministerium vor zwei Jahren ein Programm aufgelegt, das Langzeitarbeitslose wieder ins Berufsleben zurückführen soll: Über die Hälfte der dafür veranschlagten 885 Millionen Euro kommen aus dem Europäischen Sozialfonds, ESF. Noch bis zum Jahresende können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer dafür bewerben.

Ziel wurde nicht erreicht

Nach einer ersten Bilanz ist es zäh angelaufen: Erst nachdem die Zugangsvoraussetzungen gelockert wurden, hat das ESF-Programm Fahrt aufgenommen. Allerdings steht fest: die anvisierten 33.000 Langzeitarbeitslosen, die durch die Maßnahme den Einstieg ins Berufsleben schaffen sollten, werden nicht erreicht.

Je schwieriger die Gruppe, desto niedriger die Erfolgsquote

Bis Juli dieses Jahres waren es rund 21.000, die in das Programm aufgenommen wurden. Rund 4.000 sind vorzeitig wieder ausgestiegen. Davon haben über 1.600 eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Der Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, sagt: Je schwieriger die Gruppe ist, um die man sich kümmert, desto niedriger ist die Erfolgsquote.

"Wenn wir nur die aussuchen, von denen wir glauben , dass die mit hundertprozentiger Sicherheit einen Job kriegen, dann machen wir diese Gruppe ganz, ganz klein - und reduzieren Chancen. Also nehmen wir auch welche mit rein, bei denen wir nicht ganz sicher sind, ob's klappt. Also wir kalkulieren das Risiko des Scheiterns mit ein, in der Hoffnung, dass wir uns getäuscht haben und dass es doch funktioniert." Ralf Holtzwart, Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit

Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln

In einem Zwischenbericht über das ESF-Programm heißt es, die Jobcenter-Leiter und -Leiterinnen betrachten die Maßnahme nicht als Lösung für das Problem Langzeitarbeitslosigkeit. Vielmehr sehen sie es als Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, zum Beispiel was die intensive Betreuung der Langzeitarbeitslosen bewirkt. Das Programm endet in gut zwei Jahren. Erst dann wird es abschließend bewertet.