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Aktion des DGB zum Equal Pay Day

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Equal Pay Day: Gehaltslücken schließen

21 Prozent verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Männer. Am Equal Pay Day wird mit verschiedenen Veranstaltungen darauf hingewiesen. Machen Unternehmen, gelingt es aus eigener Anstrengung Männer und Frauen gleich zu bezahlen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Landschaftsbilder an den Wänden, pflegeleichte Zimmerpflanze, zwei Schreibtische: In diesem Büro des Paritätischen Wohlfahrtverbands sitzen sich ein Mann und eine Frau gegenüber. Sie arbeitet als Assistentin der Geschäftsleitung, er hat eine Assistentenstelle. Beide haben ähnliche Aufgaben. Organisieren, koordinieren. Und sie verdienen beide gleich.

Bereinigte Pay Gap liegt bei sechs Prozent

Das ist in Deutschland alles andere als selbstverständlich: Zwischen Männern und Frauen klafft eine Lohnlücke, genannt Gender Pay Gap, von 21 Prozent. Bereinigt liegt sie bei sechs Prozent. Auch beim Paritätischen gab es eine Lohnlücke zwischen den Geschlechtern von 6,1 Prozent. Bekannt geworden ist sie, als der Verband die Gehälter seiner Beschäftigten analysiert hat. Mit Logib-D, einem Tool, dass das Bundesfamilienministerium bereitstellt. Im weitesten Sinne eine Excel-Maske, in die unterschiedliche Daten eingepflegt werden. Das Ergebnis macht die Einkommensunterschiede transparent.

"Für gleiche Arbeit gleicher Lohn"

Der Wohlfahrtsverband hat daraufhin gehandelt, die Gehälter der Frauen angehoben. Für die Vorständin des Paritätischen, Margit Berndl, eine Selbstverständlichkeit: "Die ungleiche Bezahlung ist ein Ausdruck von ungleichen Verhältnissen von Männern und Frauen in der Gesellschaft und ich bin überzeigt, auch der Verband ist überzeugt, für gleiche Arbeit muss es gleichen Lohn geben."

Neben der Lohnangleichung haben sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Flexibilität verbessert. Alles freiwillig, weil der Paritätische als seine Aufgabe sieht, Geschlechterungerechtigkeiten zu beseitigen.

Rückkehrrecht auf Vollzeit

Mehr als freiwillige Analyse-Programme fordern Gewerkschaften: Eine Hauptursache für Einkommensunterschiede sei, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten. Eine Maßnahme, dass Frauen mehr verdienen, sei der Ausbau von Kinderbetreuung und dazu gehöre auch das Rückkehrrecht aus Teilzeit auf Vollzeit, sagt Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). "Über das Schließen der Arbeitszeitlücke wird auch die Entgeltglücke geschlossen. Die Arbeitszeitlücke macht einen Großteil des Gender Pay Gaps aus", so die Gewerkschafterin.

Arbeitgeber-Nahe Organisationen wie die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) sehen den Grund für die Lohn-Lücke vor allem darin, dass Frauen häufiger Berufe mit geringeren Einkommen wählen. Deshalb sollen mehr Frauen für technische Berufe gewonnen werden, so der Wunsch des vbw.